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Einfluss von Temperatur und Rückständen toxischer Industriechemikalien auf das Nachgasungsverhalten begaster Bedarfsgegenstände

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zum Forschungsziel 'Ernährung und Verbraucherschutz'. Welche Förderer sind dazu aktiv? Welche Teilziele gibt es dazu? Schauen Sie nach:
Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: BfR-CPS-08-1322-698
Laufzeit: 01.01.2018 - 31.12.2018
Forschungszweck: Experimentelle Forschung

Fast alle im Welthandel beförderten verpackten Waren werden in Containern transportiert. Eine hohe Zahl der Container wird vor der Verschiffung begast. Dies ist zum Teil vorgeschrieben um Einschleppung von Schadorganismen in das Importland zu verhindern oder erfolgt zum Schutz des Transportguts. Die Waren und ihre Verpackungen werden dabei typischerweise für 1–3 Tage einem geeigneten hochtoxischen Begasungsmittel ausgesetzt. Dieses Begasungsmittel kann an und in dem Transportgut gespeichert werden und zeitverzögert nach Beendigung der Begasung wieder freigesetzt werden und so in dem bereits belüfteten Container wieder gefährliche Konzentrationen erreichen. Dieses Phänomen führt regelmäßig zu Arbeitsunfällen bei Berufsgruppen, die Container unmittelbar nach dem ersten Öffnen im Importland betreten. Bei Containern, die mit unterschiedlichen Waren befüllt sind, besteht darüber hinaus die Möglichkeit, dass aus einem Produkt ausgasende toxische Industriechemikalien/Lösemittel andere Waren im Container während des Transports kontaminieren.Des Weiteren ist eine Kontamination der Ware durch Rückstande toxischer Industriechemikalien und Begasungsmittel aus dem vorherigen Einsatz oder der Reinungung des Containers möglich. Die Untersuchung von 2113 Seecontainern im Hamburger Hafen im Jahr 2006 hat dass ca. 70% aller Container mit toxischen Industriechemikalien oder Begasungsmittel kontaminiert sind. Es soll untersucht werden, ob Begasungsmitteln zu veränderten Desorptionsprofilen von ausgewählten Transportgütern führen. Rote Weintrauben wurden mit Phosphorwasserstoff (2000ppm) für 48h begast. Es zeigte sich auch bei den Weintrauben ein sehr schnelles Ausgasungsverhalten des Begasungsmittels Phosphorwasserstoff. Es konnte gezeigt werden, dass bereits drei Tage nach Ende der Begasung nur sehr geringe Mengen an Phosphorwasstoff aus den Weintrauben desorbiert werden konnten. Die Ergebnisse zeigen, dass sich mittels Diskriminanzanalyse Unterschiede im Aromaprofil von unbegasten, begasten (direkt nach der Begasung) und ausgegasten (3 Tage und 35 Tage nach Begasungsende) roten Weintraubenproben identifizieren lassen. Diese konnten zu einer Gruppenabtrennung herangezogen werden. Die Unterschiede beruhen hierbei, wie bei den zuvor untersuchten Sonnenblumenkernen auf einem Anstieg der Terpene, vor allem Terpinen, sowie der Aldehyde, vor allem trans-2-methylbut-2-enal. Insbesondere zum Zeitpunkt "35 Tage nach Begasungsende" treten hierbei deutlich erhöhte Emissionen gegenüber den unbegasten Referenzproben auf. Zusätzlich zeigte sich ein gleicher Trend bei Kohlenwasserstoffen wie z.B. dem Hexadekan. Ein entgegengesetzter Trend zeigte sich bei Alkoholen. Hier konnten signifikant geringere Mengen in den ausgegasten Proben nachgewiesen werden. Dies zeigte sich insbesondere bei Hex-2-en-1-ol, dessen Gehalt bereits nach der Begasung auf 5% gegenüber unbegasten Referenzweintrauben zurückging. Am 16.11.2018 wurde ein Workshop zum Thema Containerbegasung durchgeführt. Hohe Konzentrationen v.a. von 1,2-Dichlorethan in Containern wurden berichtet.

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