Logo des Forschungsinformationssystems Agrar und Ernährung

Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung

Informationsportal des Bundes und der Länder

Energetische Verwertung von kräuterreichen Ansaaten in der Agrarlandschaft - eine ökologische und wirtschaftliche Alternative bei der Biogasproduktion (Phase II)

Projekt


Förderkennzeichen: 22038211
Laufzeit: 01.03.2012 - 31.05.2015
Fördersumme: 835.427 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Im Rahmen der abgeschlossenen Phase I des Forschungsvorhabens 'Energie aus Wildpflanzen' (FKZ 22005308) wurden wichtige Grundlagen gelegt, um mittels mehrjähriger artenreicher Mischungen aus rund 20 Wild- und Kulturpflanzenarten eine ökologisch wertvolle und dennoch ökonomisch interessante Ergänzung zu Standard-Biogaskulturen anbieten zu können. In der nun beantragten Phase II geht es darum, das Anbausystem zur Praxisreife weiterzuentwickeln, nachdem die Zwischenergebnisse vielversprechend sind. Der Schwerpunkt in der Projektphase II liegt bei der Weiterentwicklung der Saatmischungen in verschiedenen Varianten und für verschiedene Standorte. Neu sind differenzierte Versuche zur Bestandsgründung (auch als Maisuntersaat oder nach GPS) und zum Stickstoffbedarf der Wildpflanzenkulturen, die der ökonomischen und ökologischen Optimierung der Kulturführung unter Berücksichtigung standörtlicher Faktoren dienen. Auch sind umfangreiche Bodenuntersuchungen zur Humusbilanz vorgesehen. Die insbesondere im Jahr 2011 in großem Umfang begonnen Praxisversuche bei Landwirten werden fortgeführt, ebenso die faunistischen Begleituntersuchungen (einschließlich Bienen), wobei ein Standort in Brandenburg beim Vogelmonitoring hinzukommt. Die Untersuchungen auf Praxisflächen erfolgen in enger Abstimmung mit dem FNR-Projekt 'Upscaling neuer Energiepflanzen für Biogas'. Wildartenreiche mehrjährige Ansaaten verringern voraussichtlich die Konflikte von Energiepflanzenproduktion und Naturschutz und entschärfen die derzeitige Entwicklung einer zunehmenden Flächenkonkurrenz. Die attraktiven und vielfältigen Pflanzenbestände werten das Landschaftsbild auf und erhöhen die Arten- und Biotopvielfalt. Mehrjährige Erntebestände ohne jährliche Bodenbearbeitung gewährleisten eine ganzjährig geschlossene Bodendeckung. Dies wirkt sich positiv auf die Habitatfunktionen aus und vermindert die Gefahr von Erosion und Nitratauswaschung ins Grundwasser. Das Projekt zielt darauf ab, mit einem auf artenreichen mehrjährigen Wildpflanzenmischungen basierenden Anbausystem eine ökonomisch tragfähige Ergänzung zu herkömmlichen Biogaskulturen zu entwickeln, die nachhaltig ist und der Tierwelt der Ackerlandschaften Lebensraum bietet. Einige Mischungen sollen die ökologischen Vorteile durch Verwendung gebietsheimischer Herkünfte voll ausschöpfen. Mögliche Anwendungsgebiete liegen im Bereich des Naturschutzes, auch der Einsatz auf Ausgleichs- und Ersatzflächen ist möglich. Als Nutzungsalternative auf reinen Produktionsflächen sind Mischungen ausgelegt, die auch Arten fremder Naturräume einbeziehen. Risiken für die heimische Flora durch Auswilderung oder Einkreuzung werden durch geeignete Maßnahmen, beispielweise den Ausschluss kritischer Arten, minimiert.

mehr anzeigen weniger anzeigen

Fachgebiete

Erweiterte Suche