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Verbundvorhaben: Nachhaltige Erzeugung von Energieholz in Agroforstsystemen, Teilvorhaben 3: Strukturvielfalt und Biodiversität (AgroForstEnergie II)

Projekt


Förderkennzeichen: 22000412, TI-BD-08-PID1573
Laufzeit: 01.04.2012 - 31.08.2015
Fördersumme: 364.497 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Wir untersuchen den Anbau streifenförmiger Kurzumtriebsplantagen in Kombination mit konventionellem Ackerbau auf drei praxismaßstäblichen Flächen in Deutschland. Ziel ist eine ökologische Bewertung dieser Landnutzungsform. Agroforstwirtschaft ist eine Form der Landnutzung in Mischkultursystemen, die Elemente der Landwirtschaft mit denen der Forstwirtschaft kombiniert. Kernidee aller Agroforstsysteme ist der gleichzeitige Anbau von Gehölzen und klassischen landwirtschaftlichen Produkten auf einer Fläche. Die dabei entstehenden synergistischen Effekte sollen eine effektivere und nachhaltigere Landnutzung bewirken. Sowohl die Quantifizierung der ökologischen Vorteilswirkungen als auch die ökonomische Bewertung von Agroforstsystemen mit Energieholz erfordern fundierte wissenschaftliche Untersuchungen. So werden derartige Systeme im Rahmen des Forschungsprojektes „AgroForstEnergie' auf verschiedenen Standorten hinsichtlich Wuchsverhalten und Ertrag, Bestandsinteraktionen, Mikroklima, Stoffkreisläufen sowie Biodiversität eingehend untersucht und bewertet. Das übergeordnete Ziel des laufenden Projektes ist es, Vorteile und gegebenenfalls auch Nachteile von Agroforstsystemen mit Energieholz hinsichtlich Landschaftsstruktur, Bodenschutz und -entwicklung sowie Vielfältigkeit des landwirtschaftlichen Lebensraumes aufzuzeigen und Konzepte zu deren betriebswirtschaftlicher Optimierung abzuleiten. Im Teilprojekt 3.2 untersuchen wir (Thuenen-Institut für Biodiversität) die Bedeutung von Baumstreifen für die Erhaltung und Förderung funktionaler Aspekte der Biodiversität. Unsere Arbeitsziele im Einzelnen sind: - Erfassung von Indikatoren ökosystemarer Dienstleistungen im Agroforstsystem im Vergleich zu konventionellen Ackerschlägen - Bonitierung des Blattlausbefalls sowie Quantifizierung der Parasitierungsrate - Quantifizierung der Prädation (Blattläuse, Fliegenpuppen, Samen von Segetalpflanzen) durch Raubarthropoden - Abbau von organischem Material im Boden durch Mikroorganismen und Invertebraten (Bait-Lamina-Test) - Bodenbildung: Abschätzung der Aktivität von Regenwürmern im Boden - Quantifizierung des Austauschs von Arthropoden zwischen den Baumstreifen und den Ackerstreifen im Frühjahr (Wiederbesiedlung) und im Herbst (Aufsuchen der Überwinterungshabitate) - Erfassung der raum-zeitlichen Dynamik der Aktivitätsdichten von Schadinsekten (Blattläuse) und ihrer natürlichen Gegenspieler (u.a. Raubarthropoden, Parasitoide) in den Ackerstreifen. - Vergleich der Diversität, Komposition und Aktivitätsdichte von natürlichen Gegenspielern und Schadinsekten in den Varianten des Agroforstsystems mit konventionellen Ackerschlägen und semi-natürlichen Habitaten - Taxierung des ökonomischen Werts der erbrachten ökosystemaren Dienstleistungen sowie der Wertverluste durch Dis-Services anhand der Ergebnisse der Indikatorerfassung.

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