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Etablierung geeigneter Methoden zum Nachweis und zur Charakterisierung von Clostridium difficile in Lebensmitteln

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: BfR-BIOS-08-1322-615
Laufzeit: 01.04.2015 - 31.12.2017
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Clostridium difficile (C. difficile) wurde als Durchfallerreger bei verschiedenen Spezies(Mensch, Hund, Katze, Pferd, Rind, Schwein) beschrieben und stellt einen der häufigsten Erreger nosokomialer Infektionen des Menschen dar, wobei vor allem ältere Personen betroffen sind. In Krankenhäusern ist C. difficile für ca. 20-30% der antibiotikaassoziierten Durchfallerkrankungen verantwortlich; der Erreger wird jedoch zunehmend auch bei ambulanten Patienten nachgewiesen. Die Erkrankung wird durch die von C. difficile produzierten Toxine (Enterotoxin A, Zytotoxin B, binäres Toxin) hervorgerufen. Sowohl in Nordamerika als auch in verschiedenen europäischen Ländern kam es ab dem Jahr 2002 zu einem Anstieg von humanen C. difficile-Infektionen (CDI) mit zunehmender Morbidität und Mortalität. Diese CDI werden hauptsächlich mit der Verbreitung eines neuen hochvirulenten C. difficile-Stammes (PCR-Ribotyp (RT) 027) in Verbindung gebracht. Die Gründe und Quellen für diesen Anstieg humaner CDI sind noch weitgehend unklar. Fakt ist aber, dass C. difficile in letzter Zeit vermehrt bei gesunden, Lebensmittel liefernden Tieren detektiert wird. Einige Stämme, die von Tieren isoliert wurden, sind in humane Infektionen involviert. Auch in pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln wurden Stämme detektiert, die bereits bei humanen Infektionen nachgewiesen wurden. Die hochvirulenten, multiresistenten Ribotypen RT 027 und RT 078 wurden in Schweinefleisch (Mett, Schweinebacken), in Rindfleisch und in Putenfleisch detektiert. Deshalb können Lebensmittel als Infektionsquelle für den Menschen nicht völlig ausgeschlossen werden. Insgesamt gibt es eine sehr begrenzte Anzahl von Studien zum Vorkommen von C. difficile in Lebensmitteln. Diese beschränken sich meist auf ein regional sehr begrenztes Gebiet und die Prävalenzdaten der verschiedenen Studien unterscheiden sich deutlich. Das Risiko für eine Übertragung von C. difficile über Lebensmittel auf den Menschen lässt sich daher derzeit in Deutschland nicht abschätzen.

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