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Bestimmung der optimalen Aussaat- und Umbruchtermine einer überwinternden Leguminosen-Gründüngung für die nachhaltige Bekämpfung pflanzenparasitärer Nematoden im ökologischen Gemüsebau

Projekt


Förderkennzeichen: 2806OE052
Laufzeit: 01.09.2008 - 29.02.2012
Fördersumme: 154.072 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Pflanzenparasitäre Nematoden können in engen Gemüse-Fruchtfolgen erhebliche wirtschaftliche Schäden verursachen. Zu den Hauptschaderregern gehören Meloidogyne hapla und Pratylenchus spp. Gefördert werden diese Nematoden insbesondere durch den Anbau von Leguminosen. Im vorliegenden Forschungsvorhaben wurde untersucht, wie Leguminosen anzubauen sind, um einerseits Stickstoff zu fixieren, andererseits aber eine Vermehrung von M. hapla zu verhindern. Eine Lösung könnte der Anbau als überwinternde Leguminosen-Gründüngung darstellen. In dreijährigen Feldversuchen konnte gezeigt werden, dass es bei Aussaat der Leguminosen-Gründüngung ab Ende August nicht mehr zu einer Nematodenvermehrung vor Beginn der Winterruhe kommt. Im folgenden Frühjahr muss dann erst wieder eine Neuinfektion durch M. hapla erfolgen, wenn es zur Vermehrung kommen soll. Dabei lässt sich der Zeitpunkt einer möglichen Vermehrung von M. hapla über die Temperatursumme (Summe der Tagesmitteltemperaturen über 8°C) vorhersagen. Um eine Vermehrung von M. hapla in der Praxis sicher zu vermieden, sollte die Leguminosen-Gründüngung spätestens bei einer Temperatursumme von 350°C umgebrochen werden, d.h. ca. 10. Juni. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde bereits eine beträchtliche Menge Stickstoff fixiert. Um Stickstoffverluste zu vermeiden, wurde nach Umbruch der Leguminosen-Gründüngung Welsches Weidelgras angebaut. Als Folgekultur wurden ca. Mitte März Zwiebeln ausgesät. Parzellen mit der stärksten nematodenreduzierenden Wirkung wiesen den höchsten Zwiebelertrag auf. In begleitenden Gewächshausversuchen wurden erste fortpflanzungsfähige Nachkommen von M. hapla ab einer Temperatursumme von 330°C beobachtet, die Hauptvermehrung erfolgte bei 450°C. Kühle Temperaturen störten die Entwicklung von M. hapla. Zusammenfassend konnte gezeigt werden, dass unter Praxisbedingungen ein Anbau von Leguminosen zur Stickstofffixierung bei gleichzeitiger Reduzierung von M. hapla möglich ist.

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