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Untersuchungen und Modellierung eines neuartigen Extrusionsprozesses für die Lebensmittelverarbeitung

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: AiF 15459 N
Laufzeit: 01.01.2008 - 31.12.2009
Fördersumme: 572.700 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Bei der Verarbeitung von Lebensmitteln werden Extruder, insbesondere Ein- und Zweiwellenextruder, für die kontinuierliche Prozessierung mittels Druck, Temperatur und Scherung seit vielen Jahren erfolgreich eingesetzt. Allerdings ist die in diesen Extrudern auftretende hohe Scherung für einen produktschonenden Prozess nicht geeignet, so dass z.B. bei hochviskosen Medien eine exakte Temperaturführung gerade im mittleren und niedrigen Temperaturbereich nicht möglich ist. Genau diese Anforderungen sind aber z.B. für eine kontinuierliche Lösungsmittel- Extraktion von bioaktiven Inhaltsstoffen mit Ausnutzung der spezifischen Vorteile des Extruders (intensive Vermischung und kontinuierliche Prozessführung) von entscheidender Bedeutung. Eine relevante Gruppe dafür sind die Tocopherole, die sowohl einen ernährungsphysiologischen Nutzen als auch antioxidative Wirkung haben. Ein Ausgangsprodukt ist z.B. Rapspresskuchen, der als Reststoff auf diese Weise besser verwertet werden kann. In der Kunststoffherstellung existiert mit dem Planetwalzenextruder (PWE) ein Extrudersystem, das genau die angestrebte intensive Durchmischung bei geringen Schergradienten verbunden mit einer exakten Temperaturführung durch eine große Wärmeaustauschfläche realisieren kann. Daher ist es nur mit diesem Extruder möglich, auch hochviskose Stoffsysteme zu vermischen, ohne dass die Produkttemperatur im Extruder zu stark ansteigt und es damit zu lokalen Erhitzungen kommt. Bisher allerdings ist in der Lebensmittelindustrie weder ein Gerät in Food-Grade-Ausführung noch das Know-how, das für den Betrieb eines solchen komplexen Systems erforderlich ist, verfügbar. Ziel des Forschungsvorhabens ist deshalb die Erarbeitung von Grundlagen für die Implementation des Planetwalzenextruders im Lebensmittelbereich, um dessen erheblichen Potentiale für diese Branche wirtschaftlich nutzbar zu machen. Diese Implementation soll am Beispiel der Extraktion von Tocopherolen aus den Reststoffen der Rapsölgewinnung erfolgen. Dabei sollen insbesondere Möglichkeiten einer definierten Temperaturbehandlung in Kombination mit intensiver Durchmischung bei geringen Schergradienten zur Konditionierung der Rohstoffe und zur Verteilung des Lösungsmittels Ethanol gezielt eingesetzt werden. Die Erarbeitung der Applikation soll auf der Grundlage des im Kunststoffbereich vorhandenen Know-hows zu diesem Extrudersystem über eine begleitende Modellierung des Extru- AiF 15459 N 2 sionsprozesses erfolgen. Dazu werden sowohl Mischverhalten und Verweilzeit-verteilung im Extruder als auch die Extraktionseigenschaften von Rohstoffen und Lösungsmittelkombinationen in das Prozessmodell einbezogen.

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