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Anpassungs- und Umsetzungsstrategien für Stockausschlagwälder in Steillagen mit herausragenden Schutzfunktionen (KlimaNiederwald)

Projekt

Klimawandel

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zum Forschungsziel „Klimawandel“. Welche Förderer sind dazu aktiv? Welche Teilziele gibt es dazu? Schauen Sie nach:
Klimawandel


Förderkennzeichen: 28WA407401
Laufzeit: 01.01.2018 - 31.12.2020
Fördersumme: 316.723 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung
Stichworte: Wald- und Forstwirtschaft, Boden (Bodenschutz, Bodenfruchtbarkeit, Bodenbearbeitung, Bodengesundheit), Waldbau, Klima (Klimarelevanz / Klimaschutz / Klimawandel), Bildung, Monitoring, Forstschutz

Das Projektvorhaben fokussiert auf Stockausschlagwälder/Niederwälder, die durch ihre Lage in besonders steilen Hängen herausragende Schutzfunktionen besitzen. Gesamtziel ist es, durch ein aktives Management diese beson-deren Schutzfunktionen im Kontext einer durch Klimawandel bedingten Veränderung der standörtlichen Bedin-gungen zu erhalten und zu verbessern. Das o.g. Vorhaben wird in Zusammenarbeit mit den Landesforsten Rhein-land-Pfalz durchgeführt. Die konkreten Ziele des Projektes sindA) Die Entwicklung einer bundesweit einsetzbaren Handlungsanleitung, wie Stockausschlagwälder mit herausra-genden Schutzfunktionen - insbesondere bei gleichzeitiger Sicherung ihrer Funktionen - an den Klimawandel angepasst werden können.B) Die Umsetzung der Handlungsanleitung an Demonstrations- und Monitoringflächen, verbunden mit einem waldbaulichen Coaching von Multiplikatoren aus verschiedenen Bundesländern.Die klassische Niederwaldbewirtschaftung ist in den zurückliegenden Jahrzehnten nahezu zum Erliegen gekom-men. Ohne aktive Bewirtschaftung werden die wertvollen Schutzfunktionen, die diese Art der Waldbewirtschaf-tung und die aus ihr resultierenden Waldtypen bislang erfüllten, massiv beeinträchtigt. So kommt es zur- Beeinträchtigung der Bodenschutzfunktion: Auf den häufig steilen Hangstandorten führt Nicht-Bewirtschaftung auf vergleichsweise guten Bodenstandorten mit relativ großen Baumhöhen zum kleinflächigen Umstürzen. Der dadurch frei liegende Bodenkörper wird durch Niederschläge erodiert.- Minderung der Naturschutzfunktion: Eine aktive Waldbewirtschaftung von Stockausschlagwäldern führt zu mo-saikartig verschiedenen Waldentwicklungsphasen. Durch die verschiedenen Hiebsformen entstanden ursprünglich periodisch offene Flächen und vielfältige Randeffekte: Pionierbaumarten und seltene lichtliebenden Baumarten wie Speierling und Elsbeere breiten sich aus und typische Leit-Tierarten wie Haselhühner finden passende Habita-te. Dies trägt zu Indikator 5 „Artenvielfalt und Landschaftsqualität“ der deutschen nationalen Nachhaltigkeitsstra-tegie bei. Ohne Waldbewirtschaftung verschwinden Randeffekte und die Baumartenvielfalt verringert sich.- Minderung der Objektschutzfunktion: Die im Klimawandel mit großer Wahrscheinlichkeit zunehmenden Starkre-genereignisse können, vor allem in steiler Lage, zur Vergrößerung von Kleinflächen mit umgestürzten Bäumen und partiellen Hangrutschungen führen. Unterhalb von bewaldeten Hängen gelegene Objekte wie Straßen, Bahnstre-cken und Siedlungen können durch diese Hangrutschungen gefährdet werden.- Minderungen der Rohstofffunktion: Das Nicht-Bewirtschaften von Stockausschlagwäldern führt zu Minderung der Rohstofffunktion, weil Holzpotenziale ungenutzt in den Waldflächen verbleiben. Diese können weder zu einer Vergrößerung des Produktkohlenstoffspeichers Holz führen noch fossile Energieträger durch Holzenergie ersetzen (Substitution).Die Beeinträchtigungen dieser wichtigen Schutzfunktionen gilt es durch sinnvolle und an standörtliche Verände-rungen angepasste Maßnahmen zur Erhaltung dieses besonderen Waldtypus zu mindern, vor allem unter Beach-tung der lokalen Bedingungen und mit Hinblick auf veränderte klimatische Parameter.

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