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Soziale Einflüsse auf Federpicken bei Tieren hoher und niedriger Prävalenz für das Auftreten von Federpicken

Projekt

Produktionsverfahren

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Produktionsverfahren


Förderkennzeichen: FLI-ITT-08-TKAP-01-18
Laufzeit: 01.05.2019 - 31.03.2021
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Federpicken ist ein wichtiges Problem in der Legehennenhaltung (besonders bei unkupierten Hennen), das negative Auswirkungen auf die Leistung und das Wohlbefinden der Tiere hat. Grundsätzlich ist Federpicken ein multifaktorielles Problem und wird so-wohl durch genetische, tierindividuelle, als auch ernährungsbedingte und umweltbezogene Ursachen hervorgerufen. In Bezug auf den genetischen Einfluss auf das Auftreten von Federpicken, zeigt sich die Bedeutung insbesondere auch in der Entwicklung von Selektionslinien in denen sich unterschiedliche Niveaus in der Federpickaktivität bereits nach zwei Generationen zeigten. Es handelt sich bei diesem Federpicken um bepicken oder entfernen von Federn bei Artgenossen aber nicht um kannibalistisches Bepicken. Bei den umweltbezogenen Ursachen spielt unter anderem das soziale Umfeld eine wichtige Rolle. So unterscheidet sich das Ausmaß des Auftretens von Federpicken sowohl zwischen als auch innerhalb von Gruppen deutlich und nicht alle Tiere einer Gruppe werden in gleichem Maße zu Federpickern bzw. Opfern von Federpicken. Die Ergebnisse der bisherigen Forschung lassen eine Reihe unterschiedlicher Ursachen dafür vermuten, warum sich die Tiere in der Wahrscheinlichkeit zu Tätern bzw. Opfern zu werden, unterscheiden: So gibt es beispielsweise Hinweise darauf, dass das Aktivitätslevel der Tiere einen Einfluss hat und weniger aktive Tiere eher zu Opfern werden, als aktivere Tiere. Andererseits werden auch Bezüge zur Persönlichkeit der Tiere gemacht, wobei nicht ganz klar ist, inwiefern ein positiver Zusammenhang zwischen der Ängstlichkeit von Legehennen und dem Auftreten von Federpicken besteht. Ob Tiere jedoch konsistent entweder Täter oder Opfer von Federpicken sind, ist fraglich: so war in einer Studie die Hälfte der beobachteten Legehennen inkonsistent, d.h. sie wurden im Verlauf der Studie sowohl als Täter als auch Opfer registriert. Eine weitere Vermutung ist, dass beschädigendes Verhalten sozial gelernt werden kann, was bislang allerdings erst wenig erforscht wurde. Es sind systematische Untersuchungen zur Gruppenzusammensetzung notwendig, um weitere Hinweise darauf zu erhalten welche Faktoren dazu führen, dass Tiere zu Tätern bzw. Opfern von Federpicken werden. Legehennen sollen in der 10.-12. Lebenswoche für den Versuch eingestallt werden. Die Tiere werden gleichmäßig auf drei Versuchsbedingungen (Treatment 1-3) aufgeteilt und jeweils zu Gruppen von 18 Tieren gehalten. Jede dieser Gruppen hat ad libitum Zugang zu Futter, Wasser, Nestern, Sitzstangen und Einstreubereich. Für jede Gruppe mit 18 Tieren steht ein Abteil mit der Grundfläche von ca. 6m2 zur Verfügung. Insgesamt stehen 12 Gruppen zur Verfügung, d.h. 4 Gruppen pro Versuchsbedingung. In den Gruppen von Treatment 1 (100% Tiere mit hoher Pickprävalenz) werden die Tiere in Gruppen gehalten, in der alle Hennen aus der Linie der Tiere mit hoher selektierter Federpickprävalenz entstammen. In den Gruppen von Treatment 2 (100% Tiere mit geringer Pickprävalenz) werden die Tiere in Gruppen gehalten, in der alle Hennen aus der Linie der Tiere mit geringer selektierter Federpick-prävalenz entstammen. In den Gruppen von Treatment 3 (50% : 50% Tiere mit hoher und geringer Pickprävalenz) werden die Tiere in Gruppen gehalten, in der die Hälfte (d.h. 50%) der Hennen aus der Linie der Tiere mit geringer selektierter Federpickprävalenz entstammen und die andere Hälfte (50%) aus der Linie mit hoher selektierter Federpickprävalenz.

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