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Schalenkeimreduktion auf Brut- und Konsumeiern mittels atmosphärischem Plasma

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: AiF 17717 BR
Laufzeit: 01.02.2013 - 31.12.2015
Fördersumme: 566.450 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Rechtsbedingt wurden in den letzten Jahren einschneidende Strukturänderungen hinsichtlich der Haltungsformen von Legehennen vorgenommen. Ca. 30 Mio. Tiere wurden von Käfighaltung auf alternative Systeme umgestallt. Haltungsbedingt ist so mit einem höheren Infek-tionsdruck und einer stärkeren Keimbelastung der Eischale zu rechnen. Dennoch sollen die Eier mikrobiologisch sicher sein und eine Haltbarkeit von 28 Tagen aufweisen. Rechtliche Maßnahmen (EU-Zoonoseprogramm VO (EG) 2160/ 2003) zur Senkung der Prävalenzen, insbesondere von Salmonella enteritidis, greifen, das Ziel einer salmonellenfreien Urproduktion konnte bisher allerdings nicht erreicht werden. Auch 2010 waren 25.000 Salmonellosen des Menschen in Deutschland zu verzeichnen. Diese konnten hauptsächlich auf den Verzehr von roheihaltigen Eiern/Eiprodukten zurückgeführt werden. Die Nachweisrate von Salmonella en-teritidis auf der Schale mit ca. 1 % erscheint gering, bei einer jährlichen Eiproduktion von ca. 11 Mrd. sind davon aber 110 Mio. kontaminierte Eier betroffen. Konventionelle Entkeimungs-verfahren und Alternativen, wie Waschen, Ozonierung, gepulstes Licht, zeigen trotz teilweise guter Keimreduktion deutliche Nachteile und sind bisher nicht praxisrelevant. Waschen ist beispielsweise nach den gesetzlichen Vorgaben für Eier der Klasse A (VO (EG) 589/2008) nicht zugelassen, für Klasse B-Eier vor dem Eiaufschlag zur Verarbeitung zu Eiprodukten erlaubt. Es besteht Bedarf an neuartigen, trockenen Verfahren zur Reduktion des Schalenkeimgehaltes, welche die mikrobiologische Sicherheit und gleichzeitig den Qualitätserhalt von Eiern gewährleisten. Atmosphärisches Plasma könnte hierbei als nicht-thermische Technik etabliert werden. Bisher wird es zur Sterilisation von Geräten sowie Lebensmittelverpackungen (z.B. PET-Flaschen) untersucht und bereits zur Oberflächenbehandlung von Kunststoffen industriell eingesetzt. Besonders Atmosphärendruckplasmen sind durch ihre milden Verfahrensbedingungen sowie wegen der niedrigen Geräte- und Betriebskosten interessant. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, ein trockenes Verfahren zur Eischalenkeimreduktion auf der Grundlage von atmosphärischem Plasma zu erarbeiten. Angestrebt wird dabei, unter Erhalt der Eiqualität das Vorkommen von Mikroorganismen, insbesondere Salmonella enteritidis, in den Geflügelbeständen und der Nahrungsmittelkette durch die Reduktion des Eintrages über Hühnereier weiter zurückzudrängen.

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