Logo des Forschungsinformationssystems Agrar und Ernährung

Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung

Informationsportal des Bundes und der Länder

Analyse der TV-Berichterstattung zu BfR und Glyphosat

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zum Forschungsziel 'Ernährung und Verbraucherschutz'. Welche Förderer sind dazu aktiv? Welche Teilziele gibt es dazu? Schauen Sie nach:
Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: BfR-RIKO-08-180101
Laufzeit: 01.01.2018 - 30.09.2018
Forschungszweck: Bestandsaufnahme & Abschätzung

Ziel ist es, die deutsche Fernsehberichterstattung über das BfR im Zusammenhang mit der Debatte um Glyphosat im Zeitraum von 2013 bis 2017 zu untersuchen. Die Haupt-Forschungsfragen lauten:

Wie wird das BfR in den TV-Beiträgen dargestellt?
Welche Akteure kommen zu Wort und welche Einstellung haben sie gegenüber Glyphosat und dem BfR?
Wie hat sich die Bewertung von Glyphosat und dem BfR im Zeitverlauf verändert?

Im Rahmen der EU-Wirkstoffprüfung kam das BfR zu dem Schluss, dass nach derzeitiger wissenschaftlicher Kenntnis bei bestimmungsgemäßer Anwendung von Glyphosat kein krebserzeugendes Risiko für den Menschen zu erwarten ist. Diese Einschätzung wurde in den Medien von verschiedenen Akteuren teilweise heftig kritisiert. Auch im Fernsehen erschienen zahlreiche kritische Beiträge über Glyphosat und die Rolle des BfR innerhalb des Zulassungsverfahrens. Im Rahmen einer Inhaltsanalyse der Fernsehberichterstattung von 2013 bis 2017 wurde untersucht, welche Akteure dabei auftraten und mit welchen Themen und Argumenten sie die Debatte um Glyphosat prägten. Gegenstand der Analyse waren 45 Beiträge zum Thema Pflanzenschutzmittel/Glyphosat, die das BfR erwähnten, und zusätzlich 24 Beiträge aus dem Jahr 2017 zu anderen Themen mit BfR-Bezug. Die Ergebnisse zeigen, dass fast ausschließlich öffentlich-rechtliche Sender über das BfR berichteten. Während die Berichterstattung über das BfR bei den meisten anderen Themen neutral war, fiel sie beim Thema Pflanzenschutzmittel/ Glyphosat negativ aus. Dies ging einher mit einer allgemein eher negativen Berichterstattung über das Thema selbst. Kritiker von Glyphosat kamen dabei deutlich häufiger zu Wort als Akteure, die positive Aussagen zu den Vorteilen von Pflanzenschutzmitteln machten oder kein gesundheitliches Risiko feststellten. Die Berichterstattung drehte sich vorrangig um Gesundheit, Landwirtschaft, die Risikobewertung sowie die Zulassung und Regulierung von Glyphosat. Weniger kamen Umwelt- und Wirtschaftsthemen zur Sprache. Im Rahmen der Risikobewertung stand insbesondere das wissenschaftliche Vorgehen des BfR in der Kritik und es wurden Zweifel an der Unabhängigkeit der Bewertung geäußert. Verteidigt hat sich das BfR dazu in der Regel selbst, da es abgesehen von den Herstellern kaum weitere Fürsprecher gab. Dabei nutzen die BfR-Vertreter in den Interviews vergleichsweise viele Fachbegriffe. Diese sollten zukünftig durch allgemein-verständlichere Formulierungen ersetzt werden, damit die Einschätzung des BfR auch von Laien nachvollzogen werden kann. Zusätzlich sollte die wissenschaftliche Vorgehensweise des BfR in Zukunft noch deutlicher betont werden, da BfR-Vertreter beim Thema Pflanzenschutzmittel/Glyphosat im Vergleich zu anderen Themen weniger als Wissenschaftler, sondern eher als Behördenmitarbeiter präsentiert wurden.

mehr anzeigen weniger anzeigen

Fachgebiete

Erweiterte Suche