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BfR-Verbraucherkonferenz Genome Editing (CRISPR/Cas9) (CRISPR/Cas9)

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: BfR-RIKO-08-20180301
Laufzeit: 01.03.2018 - 01.12.2019
Forschungszweck: Bestandsaufnahme & Abschätzung
Stichworte: CRISPR/Cas9, Genome Editing, Agrarwirtschaft, Verbraucherinformation

„Genome Editing“ bedeutet auf Deutsch „Bearbeitung der Erbinformation“. Unter diesem Begriff sind verschiedene neue molekularbiologische Methoden zusammengefasst, mit deren Hilfe sich genetische Informationen gezielt verändern lassen. CRISPR/Cas9 ist eine Technik des Genome Editing, die auf einem natürlichen Abwehrmechanismus von Bakterien gegen Viren beruht. CRISPR/Cas9 (Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats/CRISPR associated protein 9) ist eine Methode, die eine Vielzahl von neuen Anwendungsmöglichkeiten verspricht. Das Verfahren kann bei Bakterien, Pflanzen, Tieren und Menschen angewendet werden. Im Vergleich zur konventionellen Gentechnik gilt das CRISPR/Cas-Verfahren deutlich schneller, präziser, effizienter und kostengünstiger. Es kann aus Gründen der Verbrauchersicherheit durchaus erforderlich sein, einzelne Produkte, die mithilfe dieser Technik erzeugt wurden, einer Risikobewertung zu unterziehen, um gesundheitsrelevante Informationen zu gewinnen. Neben der Frage der Verbrauchersicherheit ist auch die Frage der Verbraucherinformation relevant. So ist vermutlich in der Landwirtschaft eine zukünftige Anwendung der Methode die Entwicklung von Resistenzen bei Pflanzen und Tieren gegen häufige Krankheiten sowie die Verbesserung der Lebensmittelproduktion durch vorteilhafte Stoffwechselleistungen von Nutzpflanzen. Vor dem Hintergrund bislang noch ungeklärter Fragen im Umgang mit Genome Editing wurden im Herbst 2016 Fokusgruppen-Interviews durch durchgeführt. Im Fokus stand hier vor allem die Frage, ob Verbraucherinnen und Verbraucher in der neuen Methode ein gesundheitliches Risiko sehen und ob bzw. inwieweit die Methoden des Genome Editings mit der konventionellen Gentechnik in Verbindung gebracht werden. Im Dezember 2016 wurde ein BfR-Symposium zum Thema „Neue Technologien zur Modifikation des Genoms“ veranstaltet, mit dem Ziel die Möglichkeiten, Grenzen, sowie die mit den Verfahren verbundenen gesellschaftlichen Herausforderungen zu diskutieren. Vor diesem Hintergrund wird im Rahmen des dialogischen Verfahrens einer Verbraucherkonferenz in einem achtmonatigen Forschungsprojekt ein qualifiziertes Meinungsbild über die Anwendungen des Genome Editings im verbrauchernahen Bereich erarbeitet. Hierzu wird eine Gruppe von Verbraucherinnen und Verbrauchern, die hinsichtlich soziodemographischer Faktoren wie Alter und Geschlecht heterogen zusammengesetzt sind, in ein dialogisches Verfahren eingebunden werden, um einen Austausch mit Expertinnen und Experten aus dem Bereich der Methoden des Genome Editings zu ermöglichen, so dass inhaltliche Fragen der Verbraucherinnen und Verbraucher beantwortet werden.
Im Zentrum des Vorhabens stehen die folgenden vier Ziele:
• Initiierung eines Dialogprozesses zwischen Verbraucherinnen und Verbrauchern und im Bereich Genome Editing (CRISPR/Cas) aktive Akteure
• Erstellen eines qualifizierten Meinungsbildes von Verbraucherinnen und Verbrauchern zur Anwendung von Genome Editing (CRISPR/Cas) in verbrauchernahen Bereichen
• Verfassen einer Strategie zur Optimierung der wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Kommunikation über Genome Editing
• Erarbeitung von Vorschlägen zu einem künftigen verantwortlichen Umgang mit den Methoden des Genome Editings (z. B. künftige Forschungsfelder, Anwendungsbereiche) in Form eines Verbrauchervotums. Das Verbrauchervotum wird in einer öffentlichen Veranstaltung Entscheidungsträgern aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft vorgestellt und übergeben. Die Erkenntnisse werden genutzt, um die Risikokommunikation zielgruppengerechter und effektiver zu gestalten sowie um den partizipativen Dialog des BfR mit verschiedenen Ansprechpartnern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Medien, Verbänden, Nichtregierungsorganisationen und der Verbraucherschaft zu fördern.

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