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DCF (Data Collection Framework): Untersuchungen zur Bestandssituation des Europäischen Aals (Anguilla anguilla) in deutschen Binnengewässern

Projekt

Produktionsverfahren

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Produktionsverfahren


Förderkennzeichen: TI-FI-08-PID1557
Laufzeit: 01.03.2009 - 31.12.2020
Forschungszweck: Bestandsaufnahme & Abschätzung

Die Bestandssituation des europäischen Aals gilt als kritisch und außerhalb sicherer biologischer Grenzen. Doch viele der für ein nachhaltiges Bestandsmanagement notwendigen Daten basieren auf groben Schätzungen und Modellannahmen. Um eine bessere Datenbasis zu schaffen und Managementmaßnahmen zu optimieren, arbeiten wir als Teil eines europäischen Netzwerks an der standardisierten Erhebung von Altersstruktur und Wachstum von Aalen in allen deutschen Fluss-Systemen. Seit den 1970er-Jahren ist das Aufkommen von Glasaalen an den europäischen Küsten drastisch zurückgegangen. Dieser Trend erreichte im Jahr 2011 seinen Höhepunkt mit einem historischen Tief in der Rekrutierung von nur noch einem Prozent in der Nordseeregion und fünf Prozent in anderen Regionen verglichen mit Werten aus den Jahren 1960 bis 1979. Auch wenn in den letzten drei Jahren eine leichte Erholung der Situation eingetreten ist, wird die Bestandssituation des Europäischen Aals vom Internationalen Rat für Meeresforschung (ICES) nach wie vor als kritisch eingestuft. Um den Erfolg der eingeleiteten Managmentmaßnahmen zu überprüfen und damit ein nachhaltiges Bestandsmanagement sicherzustellen, fehlt es jedoch an grundlegenden Daten. Der Aal verfügt über eine einzigartige Lebensweise, denn trotz seiner weiten Verbreitung über den gesamten europäischen Kontinent bis nach Nordafrika gibt es nur einen Bestand. Um eine länderübergreifende und flächendeckende Erhebung managementrelevanter Daten sicherzustellen, wurde der Europäische Aal 2007 in das Europäische Datensammelprogramm (DCF) aufgenommen. In diesem Zusammenhang untersuchen wir den Aalbestand in allen großen deutschen Binnengewässern, mit besonderem Fokus auf Wachstum und Reifung. Mithilfe unserer Daten können die aktuelle Bestandssituation besser bewertet und Managementmaßnahmen optimiert werden. In allen deutschen Flussgebietseinheiten (nach WRRL), die zum natürlichen Verbreitungsgebiet des Europäischen Aals zählen, werden jeweils bis zu 100 Gelb- und Blankaale aus der kommerziellen Fischerei beprobt. Ergänzend zu den im DCF verpflichtend zu erhebenden Parametern (Länge, Alter, Gewicht, Geschlechtsreife) untersuchen wir auch den Befall mit dem Schwimmblasen-Parasiten Anguillicola crassus sowie stichprobenartig die Belastung mit Umweltchemikalien (z.B. PCB und Schwermetalle). Die Auswertung dieser Daten soll gewässerspezifische Unterschiede der Habitatqualität aufzeigen und letztlich auch zu Empfehlungen für bestandsstützende Maßnahmen wie Aal-Besatz führen.

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