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Einflussfaktoren auf Konzentrationen und Frachten von gelöstem organischen Kohlenstoff und gelöstem Stickstoff aus naturnahen, landwirtschaftlich genutzten und wiedervernässten Hochmooren in Niedersachsen.

Projekt

Klimawandel

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Klimawandel


Förderkennzeichen: TI-AK-08-PID679
Laufzeit: 01.10.2010 - 01.06.2014
Forschungszweck: Bestandsaufnahme & Abschätzung

Landwirtschaftliche Nutzung, Torfabbau und Wiedervernässung beeinflussen den Stoffhaushalt von Moorstandorten. In diesem Projekt wurden Einflussfaktoren auf Konzentrationen von Stickstoff und gelöstem organischen Kohlenstoff untersucht. Niedersächsische Hochmoore wurden insbesondere im letzten Jahrhundert durch menschliche Aktivitäten wie Torfabbau und landwirtschaftliche Nutzung in ihrem natürlichen Wasser- und Stoffhaushalt gestört. Heute weisen sie daher ein breites Nutzungsspektrum auf, das vor allem Grünland mit variierenden Nutzungsintensitäten, aber auch wiedervernässte Flächen umfasst, und unterscheiden sich darüber hinaus in Abhängigkeit von der Nutzungshistorie in ihren Torfeigenschaften. Die mit der Nutzung verbundenen Grundwasserstände sowie die Torfeigenschaften beeinflussen die Stoffumsetzungsprozesse im Hochmoor nachhaltig. Auch sollen nach dem „Wetlands Supplement“ des IPCC Austräge an gelöstem organischen Kohlenstoff (DOC) in die Emissionsberichterstattung für organische Böden aufgenommen werden. Im Rahmen dieses Projektes wurden die Einflüsse dieser Faktoren auf die Konzentrationen und den Austrag von DOC und Stickstoff (N) untersucht.

Daten aus dem Ahlenmoor haben gezeigt, dass die DOC und N-Konzentrationen deutlich vom Grundwasserstand und damit von der Nutzung abhängen. Insbesondere ein tief entwässertes intensiv genutztes Hochmoorgrünland war durch extrem hohe Konzentrationen gekennzeichnet. Des Weiteren konnte gezeigt werden, dass eine Wiedervernässung mit ganzjährig hohen Wasserständen auf einer ehemaligen Abtorfungsfläche zu quasi naturnahen Konzentrationen und Austrägen an DOC und N führen kann. An allen untersuchten Standorten war gelöster organischer Stickstoff (DON) die wichtigste N-Komponente in der Bodenlösung und sollte bei der Bewertung von sauren Hochmoorstandorten hinsichtlich der Wasserqualität unbedingt berücksichtigt werden Darüber hinaus zeigten Ergebnisse aus dem Großen Moor, dass die DOC-Konzentrationen in der Bodenlösung nicht ausschließlich vom Gehalt an organischem Bodenkohlenstoff (SOC) als wichtigste DOC-Quelle, sondern darüber hinaus auch von der hydro-meteorologischen Dynamik am Standort beeinflusst werden. Dies führte dazu, dass sich zwar die DOC-Qualität, nicht aber die DOC-Konzentrationen an Messpunkten mit unterschiedlichen SOC-Gehalten (Torf: ca. 45 % SOC, Torf-Sand-Gemisch: ca. 10 % SOC) signifikant unterschieden haben. Der Vergleich der Feldergebnisse mit Säulenexperimenten im Labor unterstützte die Hypothese, dass bodenhydrologischen Bedingungen wie z.B. Fließgeschwindigkeiten die DOC-Konzentrationen entscheidend beeinflussen. 

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