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Optimierung von Hygienemaßnahmen zur Bekämpfung von Listeria monocytogenes in Fleisch erzeugenden Betrieben

Projekt


Förderkennzeichen: MRI-MBT-08-DesInfect2018
Laufzeit: 01.10.2018 - 31.03.2020
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Gesamtziel des Vorhabens ist die Optimierung von Reinigungs· und Desinfektionsmaßnahmen zur Bekämpfung von Listeria monocytogenes-Biofilmen in fleischverarbeitenden Betrieben. Teilziele zur Erreichung dieses Gesamtziels sind die Überprüfung 

  • der Wirkung der am häufigsten in Fleisch verarbeitenden Betrieben eingesetzten Kombipräparate gegen Biofilme von Listeria monocytogenes,
  • der Eignung von alternativen Reinigungsmitteln zur Bekämpfung der Persistenz von L. monocytogenes
  • der Wirkung von Kombipräparaten und alternativen Reinigungsmitteln auf den VBNC-Status von L. monocytogenes-Zellen.

Es wurde ein Kooperationsprojekt mit der Hochschule Fulda zur Optimierung von Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen zur Bekämpfung von L. monocytogenes-Biofilmen in fleischverarbeitenden Betrieben durchgeführt. Im Rahmen eines Unterauftrags innerhalb dieses Projekts wurde am Institut für Mikrobiologie und Biotechnologie das Arbeitspaket zum Nachweis von VBNC-Zellstadien von L. monocytogenes bearbeitet. Für den indirekten Nachweis von „viable but non culturable“ (VBNC) Zellstadien von Listeria monocytogenes wurde ein Nachweissystem mittels Propidium Monoazid (PMA) und quantitativer PCR mit dem Hämolysin-Gen hlyA etabliert. Die Anwendung dieses Systems war beim Einsatz von unterschiedlichen L. monocytogenes Isolaten als Reinkulturen sowohl in Nährbouillon als auch im Komplexmedium „Fleischtropfsaft“ erfolgreich. Hingegen war die Detektion im Multispezies-Biofilm mit der vorhandenen, autochthonen Mikrobiota des Fleischtropfsafts nicht konform mit den Ergebnissen zum kulturellen Nachweis von L. monocytogenes, so dass die durch PMA-qPCR ermittelten Keimzahlen unterschätzt wurden. Weiterhin deuten die Ergebnisse der PMA-qPCR und der Lebend-Tot-Färbung in den Kontrollexperimenten darauf hin, dass ein gewisser Anteil an falschpositiven Signalen mittels PMA-qPCR detektiert wurde. Daher sollte die Robustheit und Zuverlässigkeit dieser Methode in der komplexen Matrix Fleischtropfsaft durch weitere Versuche optimiert werden. Im Multispezies-Biofilm mit der vorhandenen, autochthonen Mikrobiota des Fleischtropfsafts lassen die kulturell ermittelten Keimzahlen von L. monocytogenes darauf schließen, dass L. monocytogenes durch die kompetitive Fleischtropfsaft-Mikrobiota zunächst verdrängt wurde, sich aber dennoch im weiteren experimentellen Verlauf in der komplexen Biofilmmatrix etablieren konnte. Die Biofilmeliminierungstests durch das Kombipräparat (Reinigungs- und Desinfektionsmittel) TOLO 330 erwiesen sich unter den untersuchten Bedingungen als effizient durch ein vollständiges Abtöten der Bakterien auf allen Edelstahlplättchen. Jedoch zeigten die rasterelektronenmikroskopischen Bilder, dass noch Überreste von Biofilmmaterial auf den Edelstahloberflächen nach der Reinigung und Desinfektion vorhandenen waren. Diese Rückstände können die nachfolgende Anlagerung von Bakterien und Bildung von neuen Biofilmen erleichtern.

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