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Schätzung der praecaecalen Aminosäureverdaulichkeit beim Schwein mittels einer laboranalytischen Methode ermöglicht den Einsatz feinsamiger Leguminosen in einer nachhaltigen N-optimierten Fütterungsstrategie (KLEE)

Projekt


Förderkennzeichen: 2818EPS033
Laufzeit: 01.02.2020 - 14.09.2022
Fördersumme: 27.627 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung
Stichworte: Tierernährung, Klee, Nachhaltigkeit, Emissionen, Precision livestock, Schweine, Futtermittel, Luzerne, Diagnostik

Erstmalig wird ein praxistauglicher Ansatz zur Schätzung der standardisierten praecaecalen Verdaulichkeit des Rohproteins (spcVXP) und der Aminosäuren (spcVAS) von Futtermitteln beim Schwein entwickelt. Dies ermöglicht die Verwendung feinsamiger Leguminosen in einer nachhaltigen, leistungsbezogenen und N-reduzierten Proteinversorgung in der tierischen Erzeugung unter Berücksichtigung spezifischer Eigenschaften und der Variationsbreite im Proteinwert z. B. zwischen Sorten, Standorten und Anbaujahren. Bestehende Datenlücken werden geschlossen; dies hat positive Auswirkung auf die Nutzung, Akzeptanz und Wirtschaftlichkeit von Leguminosen. Proteinquellen unterschiedlicher Herkunft/Behandlung werden durch die nicht an Faser gebundenen Aminosäuren charakterisiert. Durch den Vergleich von in vivo- mit laboranalytischen Ergebnissen kann eine spcVAS-Schätzgleichung abgeleitet werden. Anhand des umfangreichen Datenpools der laboranalytisch abgeleiteten spcVAS wird eine NIRS-Kalibration erstellt, die eine schnelle, praxistaugliche, kostengünstige Proteinbewertung und somit eine N-optimierte Fütterungsstrategie ermöglicht, in der heimische, u. a. speziell behandelte Futtermittel durch präzise abgestimmte Kombinationen verschiedener Proteinquellen bzw. gezielte AS-Supplementierung eingesetzt werden. Es steht ein einmaliger Probenpool von bisher 100 Futtermitteln (Leguminosen, darunter Sojaprodukte, auch unterschiedliche Behandlungen und Genotypen) zur Verfügung, deren spcVAS beim Schwein in vivo bestimmt wurde. So können heimische Leguminosen in eine effiziente Fütterungsstrategie integriert werden, wodurch die Ansprüche der Tiere (Tiergesundheit), die wirtschaftlichen (flexible Rationsplanung, optimierte Produktionsprozesse) und mweltpolitischen (Reduzierung von Treibhausgasen und Nitrat in Gewässer, optimierte Stoffstrombilanz) Erfordernisse sowie gesellschaftliche Erwartungen (Ökologie, Verzicht auf Tierversuche und GMO-Soja) in Einklang gebracht werden.

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