Auf unserer Webseite verwenden wir Cookies, die unter „Cookie-Einstellungen anpassen“ näher beschrieben werden. Notwendige Cookies werden für grundlegende Funktionen der Webseite benötigt, um eine optimale Nutzung zu ermöglichen. Dadurch ist gewährleistet, dass die Webseite einwandfrei funktioniert. Darüber hinaus können Sie Cookies für Statistikzwecke zulassen. Diese ermöglichen es uns, die Webseite stetig zu verbessern und Ihr Nutzererlebnis zu optimieren. Ihre Einwilligung zur Nutzung der Statistik-Cookies ist freiwillig und kann in der Datenschutzerklärung dieser Webseite unter „Cookie-Einstellungen“ jederzeit widerrufen werden.
Neue Fischarten auf dem deutschen Markt; Zusammensetzung, Inhaltsstoffe, Fischartbestimmung, Mikrobiologie
Projekt
Förderkennzeichen: MRI-MF-02-50
Laufzeit: 01.07.2008
- 31.12.2017
Forschungszweck: Experimentelle Forschung
Vermehrung des Wissens über neue auf dem deutschen Markt befindliche Speisefische, um die Qualität und Lebensmittelsicherheit dieser Erzeugnisse zu gewährleisten. Diese Arbeiten dienen dem Beratungsbedarf des BMEL, dem Verbraucher und der Fischindustrie gleichermaßen.
Im Gegensatz zu den traditionell in Deutschland gehandelten Fischarten liegen für „neue Fischarten“ häufig keine oder nur sehr wenige gesicherte produktspezifische Kenntnisse vor. Um die Datenbasis in diesem Bereich zu verbessern, wurden fortlaufend sowohl Rohwaren als auch Verarbeitungsprodukte nicht nur aus Wildfängen, sondern der steigenden Bedeutung entsprechend auch aus Aquakulturen insbesondere aus Vietnam, China oder Thailand untersucht. Dies beinhaltete sowohl die Grundzusammensetzung des essbaren Anteils, ernährungsphysiologisch relevante Parameter als auch mikrobiologische und sensorische Qualitätsaspekte. Muscheln und Krebstiere wurden ebenfalls in die Untersuchungen einbezogen. Eine Identifizierung der Tierart anhand morphologischer Merkmale ist nach der Verarbeitung in der Regel nicht mehr möglich, so dass die richtige Artenbezeichnung in der Deklaration der Ware visuell nicht überprüfbar ist. Um die Sicherheit vor Täuschung und Irreführung zu verbessern, wurden die Fisch-, Krebstier- und Weichtierarten mit Hilfe von molekular-biologischen Methoden bestimmt.
Insgesamt führt der Import bisher in Deutschland nicht bekannter oder wenig gehandelter Fischerei- und Aquakulturerzeugnisse zu einer Bereicherung und breiteren Artenvielfalt auf dem Markt mit Produkten, die in ihrer Zusammensetzung des essbaren Anteils und bei den ernährungsphysiologisch wertvollen Inhaltsstoffen grundsätzlich ähnlich einzuschätzen sind wie die bereits etablierten Arten. Erst die Verarbeitung führte zu Qualitätsunterschieden. Untersucht wurden u. a. Tilapia, Red Snapper, Seeteufel, Barramundi, Dorade, Pangasius, und Kammmuscheln. Proben, deren Dioxin- und PCB-Gehalte analysiert wurden, lagen unter den EU-Grenzwerten. Die mikrobiologischen Untersuchungen zeigten durchgehend eine gute bis durchschnittliche Qualität der untersuchten Fischproben; es gab in keinem Fall Anlasss zu Beanstandungen. Analysen zur Zusammensetzung von Buttermakrelen der Familie Gempylidae auf dem deutschen Markt konnten zeigen, dass diese Fischarten einen hohen Anteil an unverdaulichen Wachsestern enthalten. Wachsester können Magen-Darm-Störungen hervorrufen. Als Konsequenz muss seit dem 01.01. 2006 auf das Risiko durch entsprechende Kennzeichnung hingewiesen werden. Insbesondere südost-asiatische Rohwaren zeigten, dass die Qualität der verarbeiteten tiefgefrorenen Produkte sehr unterschiedlich war. Sie wurden häufig mit Wasser und wasserbindenden Zusätzen versetzt, ohne dass eine entsprechende Kennzeichnung auf der Packung zu finden war. Ein Beispiel ist der Pangasius, der aufgrund der MRI-Veröffentlichungen in den Fokus der Untersuchungsämter rückte. Auch bei Seeteufeln aus Asien und bei Kammmuscheln wurden solche Praktiken festgestellt. Molekular-biologische Methoden wurden für die verschiedenen Probenarten optimiert, so dass auch verarbeitete Ware eindeutig identifiziert werden konnte. Die Ergebnisse wurden in öffentliche Datenbanken eingespeist. Weitere Untersuchungen zur Artendifferenzierung von neuen Fisch- und Garnelenarten unter Berücksichtigung verschiedener Verarbeitungsstufen sind im Ergebnisteil des Projekts Nr. 66 „Authentizität und Herkunftsnachweis von Fischereierzeugnissen durch Protein- und DNA-Analyse“ zu finden.
Karl, H. (2015): Pangasius und Co – Qualität und Probleme neuer Fischarten auf dem deutschen Markt. Schriftenreihe der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Kiel 122, S. 90-95 Publikation
Karl, H. (2016): Ciguatoxin in Fischen. Rundschau für Fleischhygiene und Lebensmittelüberwachung 68, 362-365
Klapper, R.; Meyer, C.; Kuhn, T. et al (2017): Food safety aspects of fresh Nile perch (Lates niloticus) fillets from Lake Victoria imported to the European market: Helminth parasites and microbiological status. Food control 78, 311-316
Manthey-Karl, M.; Schmidt, G. (2018): Nitrate and nitrite levels in pike-perch fillet (Sander lucioperca) marketed in Germany. Journal of Consumer Protection and Food Safety Publikation
Abschnittsübersicht
Fachgebiete
- Binnenfischerei
- Seefischerei
- Ernährungsverhalten
Rahmenprogramm
Förderprogramm
Ausführende Einrichtung
MRI - Institut für Sicherheit und Qualität bei Milch und Fisch (MRI-MF)