Logo des Forschungsinformationssystems Agrar und Ernährung

Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung

Informationsportal des Bundes und der Länder

Erstellung einer Datenbank zur epidemiologischen Analyse des AIV-Geschehens in Wildvögeln in Deutschland

Projekt

Produktionsverfahren

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zum Forschungsziel „Produktionsverfahren“. Welche Förderer sind dazu aktiv? Welche Teilziele gibt es dazu? Schauen Sie nach:
Produktionsverfahren


Förderkennzeichen: FLI-IfE-08-228
Laufzeit: 01.09.2006 - 30.08.2009
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Das Vorkommen von HPAIV H5N1 bei Wildvögeln in Deutschland stellt derzeit das größte Gefährungspotenzial für die hiesigen Hausgeflügelbestände dar. Da sich die Infektion bei Wildvögeln einer Beeinflussung durch den Menschen weitgehend entzieht, kommt einem Monitoring in den Wildvogelpopulationen eine besondere Bedeutung bei, weil die Überwachung der Wildvogelbestände Aufschlüsse darüber liefert, in welchen Regionen mit dem Vorkommen von HPAIV H5N1 gerechnet werden muss. In Deutschland ist bereits ein Wildvogelmonitoring etabliert, das vorwiegend in der Verantwortung der Bundesländer durchgeführt wird. Zusätzlich zu Auswertungen, die sich auf die jeweiligen Länder beziehen, müssen die verfügbaren Daten bundesweit epidemiologisch analysiert werden. Zu diesem Zweck ist eine Datenbank analog zu der bereits existierenden Datenbank zur Klassischen Schweinepest beim Schwarzwild einzureichen, in welche für jedes einzelne beprobte Tier die Tierart, Daum, Ort der Probennahme, Befunde (positive und negative Testergebnisse) und Diagnosemethode eingehen. In die Beprobung sind auch Tierarten einzubeziehen, die im Rahmen des regulären Monitoring nicht erfasst werden (seltene Entenarten; Nutzung des so genannten „Beifangs“ von Wildvögeln in der Küstenfischerei). Bei der Analyse ist die Situation vor und nach dem Eintrag von HPAIV H5N1 nach Deutschland zu berücksichtigen. Der Verlauf der Ausbreitung und das betroffene Artenspektrum unter den Wildvögeln und anderen betroffenen Tieren ist epidemiologisch zu untersuchen. Um zuverlässige epidemiologische Kenngrößen (z.B. Schätzung von Prävalenz und Inzidenz) vornehmen zu können und um zusätzlich zur deskriptiven Epidemiologie die verfügbaren Daten auf potenzielle Risikofaktoren hin untersuchen zu können, welche die Ausbreitung der Infektion begünstigen (analytische Epidemiologie), müssen die Ergebnisse aller beprobten Tiere unabhängig vom Untersuchungsergebnis (Nachweis von H5N1 oder kein Nachweis) in einem standardisierten Format in einer Datenbank dokumentiert werden. Die Daten werden dann mathematisch-statistisch untersucht, das Verhalten der Infektion in Raum und Zeit ermittelt und visualisiert (zum Beispiel durch Kartographie). Anhand der jeweiligen Stichprobenumfänge (Anzahl der beprobten Tiere pro Tierart) ist die Genauigkeit der Schätzungen zu bestimmen. Mathematische Modelle, die helfen können, des weiteren Verlauf der Infektion bei Wildtieren zu prognostizieren, werden mit den Daten aus dem Wildvogelmonitoring erstellt. Um zeitnah die benötigten Analysen erstellen und die gewonnenen Erkenntnisse für Risikobewertungen nutzbar machen zu können, muss dieses Projekt umgehend in Angriff genommen werden.

mehr anzeigen weniger anzeigen

Fachgebiete

Erweiterte Suche