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Inaktivierung von MAP bei der Dauererhitzung von Kolostrum

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: MRI-MF-08-03
Laufzeit: 01.07.2008 - 30.06.2009
Forschungszweck: Grundlagenforschung

Solange eine unmittelbare oder mittelbare Beteiligung von Mycobacterium avium subsp. paratuberculosis (MAP) an der Crohnschen Erkrankung des Menschen nicht auszuschließen ist, muss es das Ziel eines vorbeugenden Verbraucherschutzes sein, den Nahrungsketteneintrag von MAP zu vermindern. Der anerkannt beste Weg dazu ist, die Infektionskrankheit in den Tierbeständen zu bekämpfen. Für eine optimale Versorgung in den ersten Lebenstagen sollten Kälber mit Kolostrum (der eigenen Mutter) getränkt werden. Dies stellt u.a. die Zufuhr von Immunglobulinen sicher, die im Kolostrum in großer Menge vorhanden sind. Immunglobuline vertragen nur begrenzt eine thermische Belastung. Die Paratuberkulose des Rindes wird überwiegend vertikal (von der Mutter auf das Kalb) übertragen und zwar hauptsächlich in den ersten Lebensstunden/-tagen u.a. durch die Aufnahme kontaminierter Milch. Der Erreger, kann direkt in die Milch sezerniert werden, wobei dann relativ kleine Keimzahlen im Bereich von 10 KbE pro 50 ml Milch zu erwarten sind. Der Haupteintragsweg ist eine Kontamination mit Kot, welcher Keimzahlen bis zu 10 hoch 9 pro g enthalten kann. Zur Verhinderung einer Infektion der Kälber auf Betrieben mit Paratuberkuloseproblematik wäre es wünschenswert ein Verfahren zur Behandlung des lebenswichtigen Kolostrums zu haben, das einerseits MAP weitgehend inaktiviert, andererseits die Immunglobuline möglichst wenig schädigt. Hierfür sollen Versuche zur Dauererhitzung im unteren Temperaturbereich (60 °C) mit stark ausgedehnter Heißhaltezeit (bis 120 min) durchgeführt werden. Eine entsprechende Untersuchung ist bereits veröffentlicht (Godden et al. 2006). Sie ergab eine völlige Inaktivierung von MAP bei geringer Schädigung der Immunglobuline. Das angewendete Nachweisverfahren für hitzegeschädigte MAP war nach eigener Erfahrung jedoch völlig unzureichend, diese Ergebnisse bedürfen daher der Nachprüfung. Ein weiterer Aspekt ist, dass Kolostrum auf grund des hohen Immunglobulingehaltes als besonders gesundes Lebensmittel roh in den Verkehr gebracht wird (und auch werden darf). Vor dem oben dargelegten Hintergrund ist hier die Lebensmittelsicherheit, unter Erhalt der Immunglobuline, bei Verzehr von Kolostrum sicherzustellen.

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