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Minimierung der PAK-Gehalte in Fleischerzeugnissen durch Optimierung der Prozessführung bei konventioneller Räucherung

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: AiF 16460 N
Laufzeit: 01.01.2010 - 31.12.2012
Fördersumme: 351.200 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

In Deutschland wird Schätzungen zu Folge mehr als die Hälfte der hergestellten Fleischerzeugnisse geräuchert. Bei der Räucherung entstehen viele erwünschte Stoffe, von denen insbesondere die Phenole von Bedeutung sind, die antimikrobielle, antioxidative und aromabildende Eigenschaften aufweisen. Es entstehen jedoch auch unerwünschte Stoffe wie Polycyclische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), von denen einige krebserregende Eigenschaften besitzen. Aus Gründen des Verbraucherschutzes ist es erforderlich, die Gehalte an kanzerogenen PAK in geräucherten Fleischerzeugnissen so weit wie möglich zu minimieren, da für krebserregende Stoffe kein Schwellenwert angenommen werden kann, unterhalb dessen diese Substanzen kein kanzerogenes Potenzial aufweisen. Am Max- Rubner-Institut (MRI) ermittelte große Schwankungen der PAK-Gehalte in konventionell geräucherten Fleischerzeugnissen sind ein Indiz dafür, dass in Deutschland nach wie vor ein erhebliches Potenzial zur Reduktion der PAKGehalte in geräucherten Fleischerzeugnissen vorhanden ist. In der Europäischen Union gehen derzeit die Tendenzen dahin, von einer gesetzlichen Regelung von Höchstgehalten auf Basis der alleinigen Regelung der bisherigen Leitsubstanz Benzo[a]pyren abzurücken. So empfiehlt die EU als Maß für PAK-Belastung die Untersuchung von 15+1 von der EU als prioritär eingestuften PAK. Die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) geht davon aus, dass Benzo[a]pyren keine geeignete Leitsubstanz für das Vorkommen kanzerogener PAK in Lebensmitteln ist und sieht Summengehalte von 4 bzw. 8 PAK-Verbindungen aus der Gruppe der 15+1 EU-PAK als zuverlässigere Indikatoren an. Zur Bestimmung der 15+1 EU-PAK wurde am MRI Kulmbach in jüngster Zeit eine Analysenmethode für geräucherte Fleischerzeugnisse entwickelt, die auf einer Kopplung von Gaschromatographie und Massenspektrometrie (GC/MS) beruht und eine exakte Quantifizierung der Gehalte der 15+1 EU-PAK erlaubt. Mit Hilfe dieser Bestimmungsmethode können nun die Zusammenhänge von verschiedenen Prozessbedingungen der Räucherung und den PAK- und Phenol-Gehalten in geräucherten Fleischerzeugnissen untersucht werden. Ziel des Forschungsvorhabens ist eine Optimierung der Räucherbedingungen in Hinblick auf eine Minimierung der Gehalte der 15+1 EU-PAK, ohne jedoch die positiven Wirkungen des Rauchs zu beeinträchtigen. Als Vertreter der erwünschten Stoffe sollen die dominierenden phenolischen Verbindungen Guaiacol, 4-Methylguaiacol, AiF 16460 N 2 Syringol, Eugenol und Isoeugenol untersucht werden, die als Kontrolle dienen, um beurteilen zu können, wie weit die PAK-Reduktion vorgenommen werden kann. Aufgrund fehlender bzw. nur sehr unzureichend vorhandener wissenschaftlicher Untersuchungsergebnisse sollen wichtige Parameter, die die PAK-Gehalte in konventionell geräucherten Fleischerzeugnissen beeinflussen, systematisch untersucht und statistisch ausgewertet werden. Hierbei sollen sowohl heiß-, als auch kaltgeräucherte Produkte erfasst werden. Als Einflussfaktoren stehen die systematische Untersuchung von Prozessbedingungen bei der Räucherung, die Verwendung verschiedener Holzarten, die Untersuchung verschiedener Darmtypen und die Variation des Fettgehaltes im Vordergrund. Die Forschungsergebnisse sollen Herstellern von geräucherten Fleischerzeugnissen wichtige Hinweise zur Reduzierung der PAK-Gehalte im Sinne eines vorbeugenden Verbraucherschutzes geben.

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