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Antibiotikaresistenzen – Herstellungskette Käse

Projekt


Förderkennzeichen: MRI-MF-08-136-1050Antibiotika
Laufzeit: 01.02.2015 - 31.12.2018
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Es soll untersucht werden, inwieweit antibiotikaresistente Keime in der Herstellungskette 'Käse' von Bedeutung sind. Ziel ist es zunächst, bei Käseproben unterschiedlichster Art (Rohmilchkäse, Käse aus pasteurisierter Milch, Hart-, Schnitt-, Weichkäse unterschiedlicher Handelsketten oder von Direktvermarktern 'Bio') festzustellen, inwieweit im Endprodukt überhaupt solche Keime vorhanden sind. Der Fokus liegt dabei auf Koagulase-negativen Staphylokokken (CNS) mit Methicillinresistenz.

Zur Erzielung von Synergieeffekten soll die Beschaffung und Aufarbeitung der Proben in Kooperation mit dem Institut für Mikrobiologie und Biotechnologie (MBT) des MRI gemeinsam erfolgen. Entsprechende Isolate sollen dann mit konventionellen und molekularbiologischen Verfahren weiter typisiert bzw. charakterisiert werden. Sollte sich herausstellen, dass auf Endproduktebene eine Problematik mit antibiotika-resistenten Keimen besteht, sollen Untersuchungen auf Käsereiebene und ggf. auf Milcherzeugerebene durchgeführt werden, um Eintragswege zu identifizieren und Maßnahmen zur Minimierung oder Verhinderung solcher Einträge abzuleiten (dies wird dann Gegenstand weiterer Projekte zur Abbildung der Herstellungskette 'Käse' sein).

Im Rahmen des Projektes wurden 102 Käseproben aus dem Handel untersucht. Aus diesen wurden über einen Selektivagar (Brilliance-AgarTM) 73 Isolate mit möglicher Methicillin-Resistenz gewonnen. Die Species-Identifizierung wurde über Sequenzierung eines Teiles des sodA genes durchgeführt. Auf diese Weise konnten 53 Stämme der gesuchten Koagulase-negativen Staphylokokken (CoNS) sowie einmal Staphylococcus (S.) aureus und 19 mal Macrococcus (M.) caseolyticus bestimmt werden. Bei den CoNS handelte es sich um acht verschiedene Species: S. capitis (1), S. carnosus (2), S. epidermidis (1), S. equorum (16), S. fleurettii (2), S. saprophyticus (17), S. sciuri (3) und S. xylosus (11). Zum Screening auf Antibiotikaresistenz wurden Plättchentests mit Tetracyclin, Enrofloxacin, Erythromycin, Gentamicin und Cefoxitin verwendet. Der Cefoxitin-Test dient dabei der Suche nach einer möglichen Methicillin-Resistenz. Unempfindlich gegen dies Antibiotikum waren zwei Isolate von S. equorum und eines von S. sciuri sowie sieben von M. caseolyticus. Alle 11 Stämme von S. xylosus waren resistent gegen Tetracyclin. Zur weiteren Ermittlung von Antibiotikaresistenzen sind molekulargenetische Tests zur Identifizierung genetischer Determinanten vorgesehen, ebenso der Vergleich mit Isolaten die in einem vorherigen Projekt aus Salzbädern der entsprechenden Hersteller gewonnen wurden.

 

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