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Untersuchungen von Poly- bzw. Perfluorverbindungen in Kontaktmaterialien von Lebensmitteln

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: BfR-PRS-08-1322-476
Laufzeit: 01.03.2011 - 31.12.2011
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Fluorierte und perfluorierte Verbindungen (PFCs) weisen eine hohe thermische und chemische Stabilität auf und werden deshalb in der Papierindustrie neben Wachsen und Paraffingemischen, häufig auch in Form von Mixturen, zur Herstellung von fett- und wasserabweisenden Papieren verwendet. Als Ausgangssubstanzen für die Oberflächenmodifikation durch perfluorierte Verbindungen werden häufig Polyfluoralkyl-Phosphatester (PAPs) oder auch Perfluoracrylate eingesetzt. Inzwischen sind PFCs weltweit verbreitet und können sowohl im menschlichen Blut als auch in der Muttermilch nachgewiesen werden. Obwohl in den letzten Jahren viele analytische Methoden zum Nachweis von PFCs in Umweltproben aus Wasser, Boden oder Luft entwickelt wurden, werden Verpackungen von Lebensmitteln erst seit kurzem näher auf diese Verbindungen geprüft. Bisherige Untersuchungen bezogen sich auf die Perfluoralkylcarbonsäuren, Perfluoralkylsulfonate und den Fluortelomeralkoholen, die perfluorierten Ausgangssubstanzen jedoch, die direkt zur Papierbeschichtung eingesetzt werden, wie Perfluoracrylate und PAPs, sind bislang nicht untersucht worden. Wie bereits Begley et al. 2008 zeigte, ist es durch den Kontakt von Verpackungsmaterial und dem Lebensmittel möglich, dass perfluorierte Verbindungen, insbesondere bei Anwesenheit von Emulgatoren, ins Lebensmittel mittels Diffusion bzw. Migration übergehen können und so vom Verbraucher aufgenommen werden. In neueren Untersuchungen von Begley et al. wurden nicht nur typische PAPs, sondern auch die Abbauprodukte Perfluoroctansäure (PFOA), Perfluorsulfonsäure (PFOS) und die flüchtigen Fluortelomeralkohole betrachtet. In den BfR-Empfehlungen zu Materialien für den Lebensmittelkontakt XXXVI (Papier, Kartons und Pappen für den Lebensmittelkontakt) und XXXVI/2 (Papier, Kartons und Pappen für Backzwecke) werden verschiedene Perfluorverbindungen als Oberflächenbeschichtungsmittel aufgeführt und mit maximalen Einsatzmengen verbunden.

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