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Bestimmung von 2-und 3-MCPD-Fettsäureestern in Humanmilch

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: BfR-SiN-08-1322-480
Laufzeit: 01.03.2011 - 31.12.2011
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Freies 3-Chlor-1,2-propandiol (3-MCPD) ist als Kontaminante in verschiedenen Lebensmitteln wie Würzsoßen oder Backwaren seit langem bekannt. In Untersuchungen der amtlichen Lebensmittelüberwachung wurden 2007 hohe Mengen an 3-MCPD-Fettsäureestern in raffinierten Speisefetten und ?ölen sowie in daraus hergestellten Lebensmitteln nachgewiesen. Da diese Fette und Öle als Fettkomponente bei der Herstellung von Säuglingsmilchnahrung verwendet werden, sind nicht-gestillte Säuglinge besonders exponiert (TDI-Wert für 3-MCPD für die Median-Konzentration um das 7,7-fache überschritten, bei Annahme einer vollständigen intestinalen Hydrolyse der Ester) [1]. Zélinková et al. detektierten 2008 unerwartet hohe Gehalte an 3-MCPD-Fettsäureestern auch in Humanmilch [2]. Der durchschnittliche Gehalt betrug 35,5 µg/kg Milch; daraus errechnet sich für ein voll gestilltes Kind im ersten Lebensmonat eine Belastung, die den TDI-Wert für 3-MCPD um das ca. 2,8 fache übersteigt. Die Ursachen der bemerkenswert hohen Gehalte sind nicht bekannt (mögliche Speicherung der Ester im Fettgewebe, mögliche endogene Synthese), weswegen eine Verringerung der Exposition des gestillten Säuglings nicht durch einfache Maßnahmen (z.B. Auswahl von weniger belasteten Fetten) wie im Fall der Säuglingsmilchnahrung zu erreichen ist. Die Erkenntnislage zu 3-MCPD-Fettsäureestern in Humanmilch ist bisher unzureichend. So wurden von Zélinková et al. (2008) nur 12 Proben analysiert. Die Ergebnisse wurden bisher nicht von einer anderen Arbeitsgruppe bestätigt. Darüber hinaus liegen keine gesicherten Erkenntnisse zu möglichen Einflussfaktoren vor (z.B. Alter und Ernährung der Mutter, Anzahl der gestillten Kinder, Stilldauer). Solche Erkenntnisse würden auch zum Verständnis der Ursachen der Belastung beitragen.

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