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Entwicklung einer Methode zur Identifizierung von Biomarkern zur Abschätzung des Gefährdungspotentials nach Exposition mit endokrinen Disruptoren und Phthalaten

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zum Forschungsziel 'Ernährung und Verbraucherschutz'. Welche Förderer sind dazu aktiv? Welche Teilziele gibt es dazu? Schauen Sie nach:
Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: BfR-PRS-08-1322-434
Laufzeit: 01.04.2010 - 31.12.2010
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Phthalate werden in großen Mengen, d.h. bis zu 50% als Weichmacher in Kunststoffen, speziell PVC eingesetzt. Es werden vor allem Dibutylphthalat (DBP), Diethylhexylphthalat (DEHP), Diisononylphthalat (DINP), Diisodecylphthalat (DIDP), Butylbenzylphthalat (BBP) und Di-n-Octylphthalat (DNOP) verwendet. Da Phthalate beim Zusatz in den Kunststoff lediglich physikalisch assoziiert in dem Polymergerüst eingelagert sind, können diese Substanzen aus dem Kunststoff in variablen Mengen migrieren. Einige Phthalate stehen seit Ende der neunziger Jahre in Verdacht, reproduktionstoxisch zu sein und wurden entsprechend eingestuft. Der sich entwickelnde Organismus von Kindern reagiert besonders empfindlich auf fortpflanzugsgefährdende Substanzen. Um die Exposition von Kindern gegenüber Phthalaten zu reduzieren, wurden in der Richtlinie 2005/84/EG drei besonders kritische Phthalate (DEHP, DBP, BBP) in Spielzeug und Babyartikeln generell verboten (> 0,1 Masse-%), während drei weitere (DINP, DIDP, DNOP) in Spielzeug und Babyartikeln verboten wurden, das von Kindern in den Mund genommen werden kann.1993 wurde der Begriff endokrine Disruptoren zum ersten Mal von Colborn et al. (1993) wissenschaftlich eingeführt. Endokrine Disruptoren sind keine definierte Substanzgruppe, sondern Stoffe, die neben anderen Eigenschaften auch Wirkungen auf hormonelle Systeme ausüben können. Sie werden zumeist durch ihre Bindung an die Östrogenrezeptoren ERalpha und ERbeta, sowie an den Androgenrezeptor AR, den Progesteronrezeptor PR, den Glucocorticoidrezeptor GR und dem Mineralocorticoidrezeptor CR charakterisiert. Zu den diskutierten Verbindungen zählen insbesondere Bisphenole, Phthalate, Alkylphenole, Organozinnverbindungen und Benzophenone. Auf Veranlassung des BMELV haben das BfR und das BVL eine vorläufige Übersicht von solchen in Lebensmittelbedarfsgegenständen vorkommenden Substanzen erstellt, für die eine experimentelle Evidenz für endokrine Wirkungen besteht.

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