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Identifizierung molekularer Biomarker zur Abschätzung der endokrinen Disruptorwirkung von Fremdstoffen in-vitro

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zum Forschungsziel 'Ernährung und Verbraucherschutz'. Welche Förderer sind dazu aktiv? Welche Teilziele gibt es dazu? Schauen Sie nach:
Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: BfR-PRS-08-1322-419
Laufzeit: 01.01.2009 - 31.12.2010
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Steroidhormone wie Estrogene und Androgene wirken über die Bindung an intrazelluläre ligandenabhängige Transkriptionsfaktoren. Bindung des Liganden führt zur Homo- und Heterodimerisierung der Rezeptoren und zur Bindung an spezifische DNA-Sequenzen im Zellkern. Die durch die Hormonbindung verursachte Konformationsänderung des Rezeptors bewirkt außerdem eine Interaktion mit verschiedenen Cofaktoren, was schließlich die Transkription spezifischer Gene initiiert oder reprimiert. Endokrine Disruptoren oder endokrine Modulatoren sind Fremdsubstanzen, die mittels verschiedener Mechanismen auf das Hormonsystem einwirken. Zum einen können diese Substanzen auf die Hormonsynthese oder den Hormonmetabolismus einwirken, zum anderen binden einige Substanzen direkt an Hormonrezeptoren und bewirken sowohl agonistische als auch antagonistische Effekte. Diese Interaktion mit Hormonrezeptoren kann zu einer rezeptorvermittelten Toxizität führen und potentiell sowohl karzinogene als auch entwicklungsverändernde Wirkungen auf Hormonzielorgane ausüben. Besonders die Exposition gegenüber endokrinen Disruptoren in utero oder während neonataler Zeitpunkte kann zu Entwicklungs- und Reproduktionsstörungen führen. Endokrine Disruptoren bilden eine sehr heterogene Gruppe an Substanzen, die von Weichmachern wie Phthalaten, über UV-Filter bis zu Herbiziden reicht. Zur Unterstützung der Risikobewertung werden sowohl Tierexperimente als auch verschiedene in vitro-Testsysteme durchgeführt. Auch wenn die Identifizierung von endokrin wirksamen Substanzen mittels dieser Testsysteme gelingt, bleibt der zugrunde liegende Mechanismus meist ungeklärt.

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