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Differenzielle Genexpression humanpathogener und nicht-humanpathogener Brucella Spezies in der Wirtszelle

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: BfR-BIOS-08-1329-485
Laufzeit: 01.11.2011 - 31.12.2015
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Die Brucellose ist eine weltweit vorkommende 're-emerging' Zoonose. Die Infektion wird durch eine Vielzahl unterschiedlicher Brucella Spezies hervorgerufen, die genetisch sehr nah miteinander verwandt sind. Allerdings bestehen ausgeprägte Unterschiede in der Tenazität, Pathogenität und Wirtsspezifität der Erreger. Für diesen scheinbaren Widerspruch zwischen Genotypie und Phänotypie der Brucella spp. werden Genregulationsmechanismen verantwortlich gemacht. Brucella spp. dienen in dem geplanten Projekt als Modellerreger einer bakteriellen zoonotischen Erkrankung. Im Rahmen des Forschungsvorhabens sollen die Expressionsprofile der homologen Spezies B. microti und B. suis (99,84 prozentige Genomsequenzübereinstimmung) in in vitro-Makrophagen-Infektionsversuchen vergleichend analysiert werden. Die beiden Spezies treten in unterschiedlichen Tierreservoiren auf und unterscheiden sich essenziell in ihrer Pathogenität für den Menschen. Bei B. microti handelt es sich um eine erst kürzlich neu beschriebene Spezies, welche primär aus der Feldmaus isoliert wurde. Im Vergleich zu den bisher bekannten klassischen Spezies konnte B. microti auch in Habitaten außerhalb von Säugetieren nachgewiesen werden. Die Isolation aus Umweltproben stellt ein noch nicht einschätzbares Risiko für Mensch und Tier dar, da dieses Reservoir mit unbekannten Übertragungswegen einhergehen kann. B. microti ist wesentlich säureresistenter als die bisher bekannten Spezies, so dass ein Überleben in Lebensmitteln trotz Konservierung möglich scheint. Außerdem zeigte sich diese neue Spezies im Maus-Infektionsmodell sehr virulent. Infektionen beim Menschen wurden bisher jedoch noch nicht beschrieben. Die Überlebenskurven von B. microti in J744 Mausmakrophagen unterscheiden sich nicht wesentlich von denen in THP-1 Humanmakrophagen. Das gilt gleichermaßen für B. suis, obwohl diese Spezies für Menschen hochvirulent ist. Die Anpassungsfähigkeit der Zoonoseerreger an neue Wirtsbedingungen im Verlauf des Wirtswechsels bei gleichbleibender genetischer Ausstattung basiert auf den Regulationsnetzwerken der Bakterien. Die differentielle Transkriptom-Analyse soll mit Hilfe einer Gesamt-RNA-Sequenzierung (Illumina/Solexa-Methode) mit sehr hohem Durchsatz erfolgen. Im Vergleich zu den Hybridisierungsmethoden mittels DNA-Microarray können dadurch Transkripte ohne a priori-Kenntnis ihrer Sequenz analysiert, ein sehr breites Spektrum verschiedener Expressionsniveaus detektiert, und alle transkribierten Bereiche des Genoms kartographiert werden. Die zu erwartenden Forschungsresultate sollen Erkenntnisse aus laufenden Untersuchungen des Bundesinstituts für Risikobewertung zur Virulenz neuartiger 'emerging' Spezies des Genus Brucella ergänzen und vertiefen helfen.

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