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Nachfrageanalyse Öko-Wein

Projekt


Förderkennzeichen: 2814OE014
Laufzeit: 01.11.2015 - 01.01.2018
Fördersumme: 83.516 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Der Anteil deutscher Weine am Gesamtweinabsatz in Deutschland beträgt aktuell 46 %. Da immer größere Weinmengen (2013: +15%) über den Lebensmitteleinzelhandel (LEH) vermarktet werden, wo auch ein breites ausländisches Weinsortiment angeboten wird, steigt der Konkurrenzdruck für deutsche Weine immer stärker an. Gleichzeitig hat die Bedeutung der ökologischen Weinerzeugung in Deutschland seit 2007 stark zugenommen. Zwischen 2007 und 2012 hat sich die ökologisch bewirtschaftete Weinbaufläche mehr als verdoppelt (BÖLW 2012). Die Nachfrage konnte mit diesem Angebotsanstieg nicht mithalten, sodass ein Überangebot entstand (Agrarmarkt Informationsgesellschaft mbH 2014). Der Anteil der Öko-Weineinkäufe privater Haushalte an deren gesamten Weineinkäufen lag laut Haushaltspanel der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Jahr 2008 bei lediglich 0,6 %. Öko-Lebensmittel nahmen hingegen einen Anteil von 3,0 % an den gesamten Lebensmitteleinkäufen ein. Mit dem Weinjahrgang 2012 ist eine EU-Richtlinie (EU Kommission 2012) in Kraft getreten, die kellerwirtschaftliche Vorschriften zur Herstellung von ökologischem Wein definiert. Die Bezeichnung 'Öko-Wein' ist damit als offizielle Bezeichnung zugelassen und mit dem EU-Biosiegel zu kennzeichnen. Durch die Kennzeichnung ist es für Verbraucher leichter, ökologischen Wein eindeutig zu identifizieren. Dies eröffnet neue Vermarktungschancen für Öko-Weinerzeuger. Durch regional und ökologisch erzeugte Weine besteht die Chance die Marktanteile deutscher Weine sowohl im Einzelhandel als auch auf Erzeugerebene zu sichern und weiter auszubauen. Das Kaufverhalten bei Öko-Wein ist in der Vergangenheit überwiegend durch Befragungen und Experimente analysiert worden. Es liegen bisher keine Untersuchungen zu Nachfrage- und Preisanalysen für Öko-Weine auf Basis realer Verkaufsdaten vor (Schröck 2014). Es fehlt somit bislang an validen Daten, um das Angebot von ökologischem Wein aus deutschen Anbaugebieten preislich und qualitativ den Erfordernissen des Marktes anzupassen. In diesem Forschungsprojekt soll daher mit Hilfe von Paneldaten der GfK das reale Einkaufsverhalten von 30.000 Privathaushalten im Produktbereich ökologischer Wein analysiert werden. Dadurch können Erkenntnisse über das Angebot und die Nachfrage von ökologischem Wein generiert werden, die zum Verständnis der Preisbildung beitragen. Ziel des Forschungsprojekts ist es Akteuren der deutschen Weinwirtschaft Hinweise für die Optimierung ihrer Produkt-, Preis-, Kommunikations- und Distributionspolitik an die Hand zu geben. Die Ergebnisse sollen Weinerzeugern, Weinkellereien, Weinhändlern und Interessenverbänden helfen den Markt für ökologische Weine durch Marketingmaßnahmen gezielt zu erschließen.

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