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Förderung des ökologischen Landbaus - Maßnahmen, Strategien und betriebliche Perspektiven (FOEL)

Projekt


Förderkennzeichen: 2815OE034
Laufzeit: 01.07.2015 - 30.04.2017
Fördersumme: 62.484 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Der Biolandbau profitiert in Deutschland neben einer positiven Nachfrageentwicklung von einem bunten Strauß verschiedener nationaler und regionaler Politikmaßnahmen. Trotz dieser günstigen Bedingungen stellen hierzulande immer weniger Betriebe auf Ökolandbau um. Zuletzt betrug der Zuwachs nur noch zwei Prozent. Was müsste sich ändern, damit die ökologisch bewirtschaftete Fläche – wie politisch gewünscht – in Deutschland stärker zunimmt? Vor dem Hintergrund dieser Frage ist es das Ziel des geplanten Forschungsvorhabens, die Rahmenbedingungen, Voraussetzungen und Anknüpfungspunkte für die Entwicklung einer kohärenten Öko-Förderpolitik in Deutschland zu untersuchen.

Der ökologische Landbau gilt als ein nachhaltiges Landnutzungssystem und wird deshalb in Deutschland in besonderer Weise politisch unterstützt. Obwohl die Wirkungszusammenhänge zwischen einer ökologischen Bewirtschaftung und der Erbringung gesellschaftlich relevanter Leistungen wissenschaftlich und politisch auf eine breite Anerkennung stoßen, werden die Potenziale des ökologischen Landbaus zur Bewältigung der umwelt- und ressourcenpolitischen Herausforderungen unserer Zeit weiterhin unterschiedlich bewertet.
Ziel des Forschungsprojektes war es deshalb u.a., die öffentlichen Leistungen der ökologischen und konventionellen Landwirtschaft in den Bereichen Wasserschutz, Bodenfruchtbarkeit, Biodiversität, Klimaschutz, Klimaanpassung, Ressourceneffizienz und Tierwohl auf der Grundlage einer umfassenden Analyse wissenschaftlicher Studien miteinander zu vergleichen und zu bewerten.
Für jeden Leistungsbereich eine umfangreiche systematische Literaturanalyse durchgeführt. Von den insgesamt rund 12.000 identifizierten Veröffentlichungen, die in den letzten 30 Jahren zu diesem Thema publiziert wurden, erfüllten rund 500 Arbeiten die zuvor festgelegten Qualitätskriterien. Grundlage für die quantitative Analyse waren die Ergebnisse von rund 2.700 Paarvergleichen aus den ausgewählten Studien mit jeweils einer ökologischen und konventionellen Variante.
Die Auswertung der wissenschaftlichen Literatur ergab über alle Indikatoren hinweg, dass die ökologische Bewirtschaftung gegenüber der konventionellen Variante im Bereich des Umwelt- und Ressourcenschutzes bei 58 % der analysierten Vergleichspaare Vorteile aufwies. Bei 14 % der Vergleichspaare war die konventionelle Variante vorteilhafter. Kein klares Bild zeigte sich beim Tierwohl. Bei 46 % der Vergleichspaare wurden über alle Tierarten und Produktionsrichtungen hinweg keine eindeutigen Unterschiede zwischen der ökologischen und konventionellen Tierhaltung festgestellt. Die ökologische Wirtschaftsweise wies bei 35 % der Vergleichspaare Vorteile auf. Allerdings wurden nur sehr wenige Studien gefunden, die Tierwohl im umfassenden Sinne berücksichtigten.

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