Logo des Forschungsinformationssystems Agrar und Ernährung

Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung

Informationsportal des Bundes und der Länder

Humanpathogene E. coli in der pflanzlichen Erzeugung

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zum Forschungsziel 'Ernährung und Verbraucherschutz'. Welche Förderer sind dazu aktiv? Welche Teilziele gibt es dazu? Schauen Sie nach:
Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: BfR-BIOS-08-1322-616
Laufzeit: 01.01.2016 - 31.12.2016
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Der zunehmende Konsum pflanzlicher Lebensmittel führt zu einer erhöhten Exposition des Verbrauchers gegenüber lebensmittelassoziierten Pathogenen, die bedingt durch die meist roh verzehrten Lebensmittel wie Blattsalat oder Sprossen auch in geringen Mengen einen großen Einfluss haben können. Die drei wichtigsten Ausbruchserreger, die durch pflanzliche Lebensmittel übertragen werden, sind Noroviren, Salmonellen und pathogene Escherichia coli vor allem Shiga Toxin-produzierende E. coli (STEC). Diese spielen als Erreger von schweren Erkrankungen des Menschen eine wichtige Rolle. Es gibt Daten, die bis zu 30% aller verursachten Ausbrüche pflanzlichen Lebensmitteln, vor allem Blattgemüse und Sprossen, als Vektor zuschreiben. Auch der Ausbruch 2011 in Deutschland mit einem STEC des Serotyps O104:H4 konnte epidemiologisch mit kontaminierten gekeimten Sprossensamen in Verbindung gebracht werden. Neben den Daten der Ausbruchsuntersuchungen fehlen jedoch Informationen zu wichtigen Virulenz- und Pathogenitätseigenschaften der in der Routinediagnostik erhaltenen Stämme. Aus diesem Grund sollen genetische Grundlagen von Adhärenz, Toxin- und Biofilmbildung näher untersucht und die phylogenetische Verteilung der Stämme bestimmt werden. Die erhaltenen Charakteristika werden mit bekannten humanpathogenen Stämmen verglichen, um das Gefährdungspotential der vorliegenden Stämme besser einschätzen zu können. Das NRL E. coli hat eine Reihe von Isolaten aus pflanzlichen Lebensmitteln mit den dazugehörigen Daten aus der Routineuntersuchung. Diese sollen molekulargenetisch weiter charakterisiert und mit Hilfe von Multilocus Sequenztypisierung (MLST) differenziert und phylogenetisch eingeordnet werden. Basierend auf diesen Daten werden repräsentative Stämme für weiterführende Versuche zum optimierten Nachweis von STEC aus pflanzlichen Lebensmitteln bzw. Sprossen ausgewählt und im Labor eingesetzt. Die Isolierung von pathogenen E. coli aus pflanzlichen Lebensmitteln ist schwierig, da die blatteigene Mikrobiota oftmals über selektive Anreicherungsmethoden nur unzureichend gehemmt werden kann und auch nicht-pathogene E. coli die selektive Anreicherung und Isolierung erschweren. Aus diesem Grund ist es notwendig, spezifische Primer-Sonden-Systeme zu finden, um die wichtigsten Erreger (EHEC, STEC, EPEC, EIEC, EAEC, ETEC) aus pflanzlichem Untersuchungsmaterial identifizieren zu können. Diese sollen anschließend an künstlich und natürlich kontaminierten pflanzlichen Lebensmitteln auf Spezifität und Sensitivität hin überprüft werden. Außerdem ist die Weiterentwicklung spezifischer Nährmedien zur Anreicherung, Erkennung und Isolierung pathogener E. coli aus Bakterienmischkulturen (pflanzliche Lebensmittel) geplant.

mehr anzeigen weniger anzeigen

Fachgebiete

Erweiterte Suche