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Präventive Anbauplanung im Umgang mit der Schädlingsgilde in Ackerbohnen und Erbsen zur Schadensvermeidung und Ertragssicherung (WP1)

Projekt


Förderkennzeichen: 2815EPS023
Laufzeit: 01.06.2016 - 30.04.2019
Fördersumme: 176.108 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Die aktuellen Agrarfördermaßnahmen (1. und 2. Säule) tragen u.a. zu einer starken Ausdehnung von Ackerbohnen- und Erbsenflächen bei, wodurch mit einer steigenden Präsenz von Schädlingen und Bodenpathogenen zu rechnen ist. Für den Anbau von Ackerbohnen und Erbsen soll daher eine Risikovermeidungsstrategie entwickelt werden, die vier Hauptschädlinge als Schädlingsgilde in Körnerleguminosen abdeckt und eine präventive Anbauplanung über die Stellgrößen Schlagauswahl, Schlagseparierung und Saatzeit ermöglicht. Das Projekt nutzt den zeitgleich bestehenden Projektverbund zur Schadensprävention bezüglich Erbsen/Erbsenwickler (CYDNIGPRO; FKZ 12OE012, 12OE033, 12OE034), der im Rahmen des Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) gefördert wird. Im Rahmen des vorliegenden Vorhabens werden in drei Modellregionen (Sachsen, Sachsen-Anhalt und Nordhessen) die folgenden Schädlinge behandelt: Ackerbohnenkäfer (Bruchus rufimanus), Blattrandkäfer (Sitonia lineatus), Erbsenkäfer (Bruchus pisorum) und Erbsengallmücke (Contarinia pisi). Unter Nutzung der vorhandenen Flächeninformationen zu Erbsen, sowie Klima- und Phänologiedaten aus CYDNIGPRO, werden zusätzlich Ackerbohnenflächen eingemessen. GIS-verortete Anbaukonstellationen (Lage, Geometrie, ihre jeweilige Entfernung untereinander, Saatzeit/Feldaufgang, Klima und Pflanzenphänologie), werden zusammen mit Befallsdaten als Buchtenfraß an Ackerbohne und Erbse (Blattrandkäfer), als Knospenschaden an Erbsen (Erbsengallmücke) und von Pflück- und Ernterückstellproben von Ackerbohnen und Erbsen (Bohnenkäfer bzw. Erbsenkäfer) analysiert. Damit werden Befallskorrelationen mit a) der kürzesten Schlagentfernung (minimal distance) und b) dem prozentualen Vorjahres-Flächenanteil (CA-Index) innerhalb gestufter Radien um aktuelle Vorjahres-Körnerleguminosenflächen berechnet und validiert. Die erhobenen Grunddaten dienen der Abschätzung von Ausbreitungsradien und der Eingrenzung befallskritischer Flächenbestände/Saattermine. Die aus der Risikoanalyse abzuleitenden, situationsbezogenen Befallsvermeidungsstrategien sind als Entscheidungshilfe für ökologische und integrierte Praxisbetriebe nutzbar und können Notwendigkeiten bzw. Einsparpotential bei Direktbekämpfungsmaßnahmen aufzeigen. Die Universität Kassel (FÖP) ist Koordinator des Vorhabens. Die Erhebung der GIS-verorteten Befalls-, Phänologie- und Klimadaten (Arbeitspaket (AP) 1) erfolgt in Zusammenarbeit mit der Zentralstelle der Länder für EDV-gestützte Entscheidungshilfen und Programme im Pflanzenschutz (ZEPP), der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt (LLG) sowie Gäa e.V. – Vereinigung ökologischer Landbau als Unterauftragnehmer der Universität Kassel (FÖP). Die Berechnung des Vorbefalls und der Anbaudichte sowie die Korrelation für Risikobewertungen (AP 2) und die anschließende Ableitung von Praxisempfehlungen (AP 3) werden von der ZEPP und der Universität Kassel (FÖP) durchgeführt.

Ziel eines dreijährigen Projektes war es, die Befallsstärke verschiedener Anbaukonstellationen von Ackerbohnen und Erbsen für die vier Schädlinge Blattrandkäfer (Sitona lineatus L.), Ackerbohnenkäfer (Bruchus rufimanus L.), Erbsenkäfer (Bruchus pisorum L.) und Erbsengallmücke (Contarinia pisi Winn.) zu erfassen. Beim Blattrandkäfer scheinen sowohl Schlagseparierung als auch Saatzeit, bzw. Feldaufgang konstruktive Ansatzpunkte zur Minderung des Befalls durch erwachsene Käfer zu sein. Das Verbundprojekt wurde von Forschenden der Universität Kassel, der Gäa e.V., der Zentralstelle der Länder für EDV-gestützte Entscheidungshilfen und Programme im Pflanzenschutz sowie der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt bearbeitet.
orgprints.org/36336/

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