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Vermarktungskonzepte für Produkte von gefährdeten Nutztierrassen

Projekt


Förderkennzeichen: 2815NA028
Laufzeit: 01.07.2016 - 30.06.2019
Fördersumme: 110.658 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Gegenstand des geplanten Vorhabens ist es, Vermarktungskonzepte für Produkte von gefährdeten Nutztierrassen zu erarbeiten. Die seit 2008 von der BLE herausgegebene und 2013 aktualisierte Rote Liste umfasst 75 heimische Nutztierrassen, davon sind 52 Rassen gefährdet. Ein zentraler Grund der Gefährdung ist die mangelnde Wirtschaftlichkeit der ehemaligen Mehrnutzungsrassen. Mit dem Aufbau einer funktionierenden Vermarktung können die Halter jedoch eine bedeutende zusätzliche und von staatlichen Subventionen unabhängige Einkommensmöglichkeit gewinnen. Dies ist insofern besonders relevant, da zahlreiche Vermarktungsvorhaben durch Einzelpersonen bereits scheiterten und das Vertrauen der Tierhalter in ihre Arbeit mit den alten Rassen erschüttert ist. Es sind verstärkte Anstrengungen nötig, um einen weiteren Rückgang der Rassenvielfalt zu vermeiden und die bestehenden Rassen für künftige Generationen zu erhalten (BLE 2013). Daher ist das übergeordnete Ziel des Vorhabens die Erarbeitung von Vermarktungskonzepten für Produkte tiergenetischer Ressourcen, um zum In-situ-Erhalt gefährdeter Nutztierrassen beizutragen. Im Rahmen des Projekts soll zunächst der Status Quo der Vermarktung tiergenetischer Ressourcen für die Tierarten Rind, Schaf, Schwein und Ziege erhoben werden. Dabei wird analysiert, welche bisher angewendeten Formen der Vermarktung erfolgreich sind und auf welche Kriterien der Erfolg zurückgeführt werden kann. Gibt es Unterschiede hinsichtlich der Eignung (von Produkten) unterschiedlicher Tierarten für die Vermarktung über Lebensmittelhandwerk, Lebensmitteleinzelhandel und/oder Naturkosthandel? Es sollen geeignete Teilnehmer für das Projektvorhaben gewonnen werden, wie z.B. auf Erzeugerseite die Züchter von gefährdeten Nutztierrassen, die sich an sogenannten Erhaltungszuchtprogrammen beteiligen und einem offiziellen Zuchtbuch angeschlossen sind. Es werden zudem geeignete Geschäfte des Lebensmitteleinzelhandels und Naturkosthandels zur Mitarbeit im Projekt gesucht und Kooperationen unter den Projektbeteiligten etabliert, Verbraucher in Preistests befragt und ihre Zahlungsbereitschaft ermittelt (Details siehe Punkt 2). Um die höheren Kosten für Halter gefährdeter Rassen zu decken, ist es notwendig, einen angemessenen Preis für die Produkte tiergenetischer Ressourcen zu erzielen. Die Projektergebnisse werden auf Wissenschaftskonferenzen sowie im Rahmen eines Praxisworkshops mit Teilnehmern aus den Bereichen Landwirtschaft (Halter gefährdeter Rassen), Lebensmittelhandwerk, LEH und NKH, Verbänden, Forschung sowie dem Ministerien diskutiert, um daraus abschließend Empfehlungen für die Praxis abzuleiten.

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Fachgebiete

Zugehörige Projekte: Vermarktungskonzepte für Produkte von gefährdeten Nutztierrassen

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