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Soziale und institutionelle Verwundbarkeiten gegenüber wetter- und klimabedingten Extremereignissen in ländlichen Räumen aus akteursbezogener Perspektive

Projekt

Ländlicher Raum

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Ländlicher Raum


Förderkennzeichen: TI-LR-08-PID1406
Laufzeit: 01.05.2010 - 31.12.2012
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Auch in ländlichen Regionen Deutschlands wird im Zuge des Klimawandels erwartet, dass Hochwasser, Hitze- und Trockenperioden häufiger vorkommen und länger anhalten und dies bei steigender Variabilität extremer Wetterereignisse. Wenn solche Regionen gleichzeitig starker Abwanderung und Alterung ausgesetzt sind, wächst dann auch ihre Verwundbarkeit gegenüber Extremereignissen? Verwundbarkeit (Vulnerabilität) ist ein Schlüsselkonzept aktueller sozial-ökologischer Diskurse und bezeichnet aus sozialwissenschaftlicher Perspektive die soziale Ungleichheit von Bevölkerungsgruppen gegenüber wetter- und klimabedingten Extremereignissen. Denn ein Hochwasser oder eine Hitzewelle wird erst zu einem sozialen Problem und im Extremfall zur Katastrophe, wenn die Anfälligkeit der potenziell betroffenen Menschen und Infrastrukturen hoch und gleichzeitig die vorhandenen Bewältigungs- und Anpassungskapazitäten gering sind. Das Zusammenspiel dieser drei Elemente – Exposition, Anfälligkeit und soziale Kapazitäten – bezeichnet die Verwundbarkeit einer Region, einer Gemeinde oder einer Person. Wenig erforscht ist bislang die handlungsbezogene Dimension von Verwundbarkeit, also Wissen darüber, wie Exposition und Anfälligkeit der betroffenen Akteure zu verringern, ihre Handlungsfähigkeiten dagegen zu verbessern sind. Ländliche Räume bilden in Deutschland keinen Schwerpunkt dieses Diskurses, wohl, weil die (zu erwartenden) ökonomischen Schäden geringer sind als in Großstädten. Doch wetter- und klimabedingte Extremereignisse treffen auch ländliche Räume. Wenn Regionen zugleich vom soziodemographischen Wandel – vor allem Alterung und selektiver Abwanderung – betroffen sind, stehen auch klassische Katastrophenschutzorganisationen wie Freiwillige Feuerwehren vor verschärften Problemen beim Bewältigen aktueller und künftiger Krisen. Das Projekt verfolgte zwei Ziele: - das Konzept der Verwundbarkeit sozialwissenschaftlich besser zu fundieren - die aktuelle Situation der Freiwilligen Feuerwehren (Einsatzbereitschaft, Erfüllung von Schutzzielen, Maßnahmen und Strategien) in ausgewählten ländlichen Räumen in Deutschland aufzuarbeiten. Das Projekt war explorativ angelegt und in den europäischen Forschungsverbund CapHaz-Net (Die Weiterentwicklung sozialer Kompetenzen im Umgang mit Naturgefahren: Auf dem Weg zu resilienteren Gesellschaften; 7. EU-Rahmenprogramm, 2009–2012) eingebettet. Die Arbeiten bauten auf Vorarbeiten im FLOODsite-Projekt (6. EU-Rahmenprogramm; 2004–2009) auf. Im Projekt dokumentierten wir zunächst den Stand der Forschung und untersuchten Selbstdarstellungen von Freiwilligen Feuerwehren sowie der Feuerwehrverbände auf Ebene von Landkreisen und Ländern sowie deutschlandweit. Im zweiten Schritt führten wir leitfadengestützte Interviews mit Entscheidungsträgern Freiwilliger Feuerwehren und werteten diese mittels qualitativer Inhaltsanalyse aus.

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