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Studie zum Transfer von Melamin aus kontaminiertem Mischfutter in das Ei bei Legehennen.

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: BfR-SiN-08-1322-428
Laufzeit: 01.04.2009 - 31.12.2011
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Im vergangenen Jahr hat das Auftreten von Melamin (2,4,6-Triamino-s-triazin) in Babynah-rung in China zu Todesfällen bei Säuglingen geführt; tausende weitere Babies wurden mit Nierenbeschwerden in Krankenhäusern behandelt (Zhang et al., 2009). Die Vergiftungen werden auf eine vorsätzliche Beimischung der Industriechemikalie Melamin zu dem bei der Herstellung der Babynahrung verwendeten Milchpulver zurückgeführt (EFSA, 2008). Auf-grund seines hohen molekularen Stickstoffanteils täuscht Melamin bei der chemischen Ana-lyse einen vergleichsweise hohen Rohproteingehalt vor. Normalerweise wird Melamin als Ausgangsprodukt zur Herstellung von Kunstharzen, Polymeren, Leimen, Klebstoffen, Ess-geschirr, Pressmassen, Beschichtungen, Flammschutzmitteln sowie Düngemitteln einge-setzt. Mit ihren Entscheidungen 2008/757/EG vom 26. September 2008 und 2008/798/EG vom 14 Oktober 2008 sowie der Entscheidung 2008/921/EG vom 9. Dezember 2008 (ABl. L 331 v. 10.12.2008, S. 19) hat die Europäische Kommission Sofortmaßnahmen zur Abwendung von Gesundheitsschäden durch Milch- und Sojaerzeugnisse aus China eingeleitet. Melamin degradiert durch Hydrolyse sukzessive in drei Deaminierungsreaktionen zu Amme-lin, Ammelid und Cyanursäure (EFSA 2007). Beim Menschen ist die Niere das primäre Ziel-organ für Melamin-vermittelte Toxizität (EFSA, 2008, WHO, 2009). Ende Oktober 2008 verbreitete das Centre for Food Safety, Food and Environmental Hygie-ne in Hongkong die Nachricht, dass wiederholt Melamin in Hühnereiern (Konsumeiern) nachgewiesen worden sei. In Zeitungsmeldungen aus Hong Kong wird die Agentur mit dem Postulat zitiert, dass die ermittelten Melaminkonzentrationen in den Eiern das Resultat eines carry over von Melamin aus Futtermitteln in das Hühnerei sei. Die Ergebnisse des beantragten tierexperimentellen Versuchsvorhabens lassen einen Beitrag erwarten zu der Frage, ob unter definierten Bedingungen ein Übergang von Melamin und/oder seiner Metaboliten aus dem Futter in das Ei überhaupt stattfindet.

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