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Neue Anbaustrategien bei Zwiebeln als vorbeugende Maßnahme zur Vermeidung von Krankheiten (Falscher Mehltau, Fusarien) im Zwiebelanbau

Projekt


Förderkennzeichen: 03OE056/2
Laufzeit: 01.02.2004 - 31.12.2005
Fördersumme: 100.145 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Hauptziel des Vorhabens ist die Weiterentwicklung und Einführung eines neuen Anbausystems für Zwiebeln als vorbeugende Maßnahme zum Schutz vor Fusarien und Falschem Mehltau. Aufgrund zunehmender pflanzgutbürtiger Pflanzenschutzprobleme beim Anbau von Steckzwiebeln (Fusarien, Falscher Mehltau) und Säzwiebeln (Falscher Mehltau) wurden im europäischen Ausland und auf einigen Praxisbetrieben erste vielversprechende Versuche mit der Pflanzung von Sommertrockenzwiebeln durchgeführt. Ziel ist es, dieses neue Anbausystem für Zwiebeln auf verschiedenen Standorten zu überprüfen und hinsichtlich der Jungpflanzenform, der Bestandes-dichten und der Sorten weiter zu entwickeln. Ferner soll das Anbauverfahren auf seine Wirtschaftlichkeit überprüft werden. In Zusammenarbeit mit Beratung, Praxispartnern und Forschung erfolgt die optimale Anpassung der einzelnen Parameter des Anbauverfahrens (Sorten, Bestandesdichten, Jungpflanzen) an das jeweilige Produktionsziel und die Standortfaktoren. Da verschiedene Standorte (von schweren Böden in niederschlagsreichen Gebieten in Südbayern bis zu leichten Standorten in Unterfranken) ausgewählt werden und im Verbund mit dem Projekt 03OE056/1 des Kompetenzzentrums Ökologischer Landbau Niedersachsen ein Parallelversuch läuft, sind die Ergebnisse auch auf andere Ackerbauregionen in Deutschland übertragbar. Ergebnis: Der ökologische Zwiebelanbau wird in Süddeutschland aktuell in Form von zwei Anbauverfahren praktiziert. Auf Standorten mit geringem Infektionsdruck durch Falschen Mehltau und einer ausreichenden Wasserversorgung herrscht der Säzwiebelanbau vor. Die Wirtschaftlichkeit des Anbaus wird bei diesem Verfahren durch den Falschen Mehltau und die hohen Kosten für die Unkrautregulierung begrenzt. Der Anbau von Steckzwiebeln wird vor allem auf Standorten mit höherem Infektionsdruck durch Falschen Mehltau und unsicherer Wasserversorgung praktiziert. In den letzten drei Jahren waren bei diesem Anbauverfahren aufgrund von Fusariosen auf einem Großteil der bayrischen Anbauflächen Ertragsausfälle von bis zu 50% und schlechte Qualitäten zu beklagen. Das Pflanzverfahren sollte daher als Alternative zu den bestehenden Systemen geprüft werden. Im Rahmen des Forschungsprojektes wurden in den Jahren 2004 und 2005 auf fünf Praxisbetrieben das betriebsübliche Anbauverfahren mit dem Pflanzverfahren unter Berücksichtigung von Pflanzabstand und Sorte (Summit/Hystar) verglichen. Am Kompetenzzentrum Bamberg wurden darüber hinaus, drei Reihenabstände, drei Erdpresstopfgrössen und unterschiedliche Kornzahlen pro Topf untersucht. Die Versuchsergebnisse zeigen, dass das Pflanzverfahren in beiden Jahren und auf allen Standorten hinsichtlich Ertrag und Qualität mit den andere Verfahren konkurrenzfähig oder überlegen war. Die vorbeugende Wirkung gegenüber Fusarium ssp. konnte mangels Auftretens in den Versuchen nicht bestätigt werden. Der Befall mit Falschem Mehltau war nur im Jahr 2005 auf drei Standorten mit Steckzwiebelanbau ertragsbegrenzend, so dass auch in diesem Fall keine Aussage über die Vorzüglichkeit des Pflanzverfahrens gegenüber dem Säverfahren getroffen werden kann. Der Einfluss der Sorten war in beiden Jahren uneinheitlich. Das Verfahren konnte hinsichtlich der Parameter Pflanzabstände, Topfgrösse und Kornzahlen pro Topf anhand der zweijährigen Ergebnisse auch wirtschaftlich optimiert werden. Auf diese Weise wurde ein konkurrenzfähiges Anbauverfahren entwickelt, das allein 2006 auf den Projektbetrieben und weiteren Bio-Betrieben im Süddeutschen Raum mit 40 ha Pflanzzwiebel praktiziert wird.

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Fachgebiete

Ausführende Einrichtung

Bioland Erzeugerring Bayern e.V.

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