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Möglichkeiten zur Integration der Futterleguminose Esparsette (Onobrychis viciifolia) in Fruchtfolgen des Ökologischen Landbaus

Projekt


Förderkennzeichen: 03OE081
Laufzeit: 01.05.2004 - 20.12.2006
Fördersumme: 79.281 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Die Esparsette ist eine kalkliebende, tiefwurzelnde und trockenheitsresistente Futterleguminose, die aufgrund geringer Ertragsleistung insbesondere auf besseren Standorten von Kleearten und Luzerne verdrängt wurde, während sie auf flachen kalkhaltigen Böden konkurrenzfähig sein kann. Esparsettenheu ist ein diätetisch wertvolles Futter für Pferde und Wiederkäuer. Aufgrund seines hohen Tanningehaltes wirkt es Blähungen entgegen und verringert zudem den Befall mit gastrointestinalen Nematoden von Weidetieren. Deshalb kann der Anbau von Esparsette auch bei verglichen mit Luzerne geringeren Ertragsleistungen für bestimmte Verwertungszwecke von Interesse sein. Ziel dieser Arbeit war es, Anbauerfahrungen mit Esparsette als Grundlage für Handlungsempfehlungen für die Praxis des Ökologischen Landbaus zu gewinnen. Verfolgt wurde die Hypothese, dass die Esparsette als wertvolles Pferdefutter bzw. Diätheu mit entsprechendem Vermarktungspotential in stadtnahen Gebieten mit geeigneten Böden den auf vieh- bzw, wiederkäuerlosen Betrieben häufig unrentablen Rotklee- bzw. Luzernegrasanbau z.T. ersetzen kann. Zu diesem Zweck wurden Feldversuche auf verschiedenen Standorten im südlichen NRW durchgeführt. Es wurden Parameter der Ertragsbildung, des Ertrages sowie der Futterqualität erfasst und einer kritischen Auswertung unterzogen. Aus praktischer Sicht ergeben sich erhebliche Limitationen in der Anbauwürdigkeit von Esparsette, die im Wesentlichen mit der stark eingeschränkten Standorteignung sowie der unzureichenden Konkurrenzkraft gegenüber Unkräutern dieser Kulturart begründet sind. Diese erklärt sich vorwiegend mit dem bekanntermaßen höheren Unkrautdruck auf herbizidlos bewirtschafteten Ackerflächen, sowie den spezifischen Wuchseigenschaften der Esparsette. Zu nennen sind hier die langsame Entwicklung der Esparsette im Ansaatjahr, der geringen Wiederaufwuchs nach dem ersten Schnitt sowie ein vglw. leistungsschwacher Nitrogenasekomplex. Zudem scheint eine erfolgreiche Bestandesetablierung nur auf geeigneten Standorten mit ausreichenden Kalkgehalten und entsprechend hohen pH-Werten (> 6.5) möglich. Die Reinsaat von Esparsette stellt für den ökologisch wirtschaftlichen Landwirt folglich ein erhebliches Anbaurisiko dar. Die erfolgreiche Produktion von Esparsettenheu ist jedoch weiterhin von hohem Interesse für den ökologischen Futterbau, da es gilt, neben positiven pflanzenbaulichen Effekten auch die diätetische Wirkung des Heus sowie dessen suppressive Wirkung auf gastrointestinale Nematoden bei Wiederkäuern zu nutzen.

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