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Einfluss von Formulierungsparametern auf die Absorption von Pestiziden über die Haut

Projekt


Förderkennzeichen: BfR-SiP-08-1322-684
Laufzeit: 01.01.2017 - 31.01.2018
Forschungszweck: Angewandte Forschung

In der Bewertung von Pflanzenschutzmitteln (PSM) und Biozidprodukten (BP) stellt das Ausmaß der Absorption des Wirkstoffes über die Haut einen zentralen Faktor bei der Abschätzung des Risikos für den Anwender und unbeteiligte Dritte dar. Die dermale Absorption ist für die Zulassungsentscheidungen und die vorzuschreibenden Risikominderungsmaßnahmen ein sehr wesentliches Kriterium. Die experimentelle Prüfung der dermalen Exposition von Pestiziden nach OECD TG428 und TG427 erfolgt expositions- und formulierungsbezogen. Dies bedeutet, dass die erhobenen Daten sich jeweils auf konkrete, typische Expositionssitutationen und eine bestimmte Formulierung in Form eines PSM / BP oder dessen Verdünnung beziehen. In der Bewertungspraxis sind diese experimentellen Daten i.d.R. auf andere Situationen oder Zusammensetzungen zu extrapolieren. Hierfür maßgebliche Richtlinien der EFSA (EFSA Guidance on Dermal Absorption, 2012) und OECD (OECD GN 156, 2011) geben nur grobe, gleichzeitig aber sehr konservative Empfehlungen. Um diese Situation zu verbessern, ist ein grundlegendes Verständnis des Einflusses von Expositionsbedingungen und Formulierungsparametern auf den Endpunkt Dermale Absorption erforderlich. Um, wie international angestrebt, aus Tierschutzgründen die Testung am Tiermodell zu minimieren, können in vitro-Methoden und die immer weiter in den Fokus der Wissenschaft gerückten in silico-Methoden herangezogen werden. Zurzeit sind in silico-Methoden nur bedingt in der Risikobewertung akzeptiert. Zur Verbesserung und weiteren Akzeptanz von Vorhersagen auch im Bereich der dermalen Absorption müssen entscheidende Einflussfaktoren identifiziert, und prädiktivere in silico-Modelle unter Nutzung von wissenschaftlichen Daten weiterentwickelt werden. Auf Basis der BfR-Datenbank Dermale Absorption soll die Methodik zur Abschätzung der Aufnahme von Pestiziden über die Haut weiterentwickelt werden. Ziel ist dadurch eine verbesserte Risikobewertung von Pestizidwirkstoffen in Stoffgemischen zu gewährleisten. Zu diesem Zweck sollen verschiedene Formulierungsparameter mit den entsprechenden Werten für den Anteil der dermalen Absorption korreliert werden (singulär und multiparametrisch). Anhand dieser Ergebnisse kann der Einfluss verschiedener Parameter verglichen, gewichtet, und auf diese Weise ausschlaggebende Einflussfaktoren identifiziert werden. Außerdem ist die Anwendbarkeit von Parametern aus in silico-Modellen zur Risikobewertung der dermalen Exposition zu überprüfen.

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