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Klimawandel und europäische aquatische Ressourcen (CERES)

Projekt

Klimawandel

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Klimawandel


Förderkennzeichen: TI-SF-08-PID1748
Laufzeit: 01.03.2016 - 29.02.2020
Forschungszweck: Bestandsaufnahme & Abschätzung

Welche Effekte hat der Klimawandel auf Europas wichtigste Fisch- und Muschel-Populationen? Was bedeutet das für die Fischerei? Um diese Fragen zu klären, testet das Projekt CERES in Kooperation mit der Industrie politische, technologische, rechtliche und ökologische Szenarien bezüglich der Folgen von Klimaänderungen. Die Klimaerwärmung und klimatischen Veränderungen werden sehr wahrscheinlich alle Komponenten der Biosphäre beeinflussen – auch das Funktionieren von aquatischen Ökosystemen und ihrer Organismen. Ausgehend von der signifikanten Zunahme der Bevölkerung weltweit (15 % in 2024, 35 % in 2050) und der Nachfrage nach sicherer, ausreichender und zuverlässiger Versorgung mit Nahrungsmitteln, ist es entscheidend, prognostizieren zu können, wie sich mögliche Klimaänderungen auf die Nahrungsmittelproduktion auswirken. Durch die Zusammenarbeit mit der betroffenen Industrie wollen wir mit dem Forschungsprojekt CERES helfen, innovative Anpassungs- und Vermeidungsstrategien für die Nahrungsmittelproduktion aus dem Meer zu entwickeln und die Widerstandsfähigkeit gegenüber möglichen Bedrohungen zu erhöhen. Darüber hinaus soll der Zugang zu Chancen (die 'Blaues Wachstum'-Agenda) verbessert werden. Kurz-, mittel- und langfristige Projektionen für aquatische Ökosysteme bereitzustellen und daraus resultierende Chancen und Risiken für die Industrie abzuschätzen, ist keine einfache Aufgabe. Sie erfordert ein transdisziplinäres Team von Ozeanographen und Hydrologen, Modellierern, Ökologen, aquatischen Physiologen, Sozialwissenschaftlern, Ökonomen, Fischern und Fisch-/Krustentierfarmern, die mit den Managern zusammenarbeiten. Detailliertes mechanistisches Verständnis und die Verwendung komplexer Modelle müssen genutzt werden, um die Aktivitäten der involvierten Industrien, der globalen Märkte für Meeresfrüchte und des Politikumfeldes zu integrieren. Laut EU soll die Fischerei ökologisch nachhaltig, ökonomisch existenzfähig und sozial akzeptiert sein, um in den vorherrschenden und kommenden Klimabedingungen langfristige europäische Nahrungssicherheit zu gewährleisten. EU-Politik, die darauf ausgerichtet ist, die Aquakulturproduktion zu steigern und strategische Leitlinien zu geben, wurde mit dem Ziel veröffentlicht, gemeinsame Prioritäten und allgemeine Ziele vorzugeben. Der Klimawandel wird die Kapazität, diese Ziele zu erreichen, beeinflussen. Ein verbessertes Verständnis ist dringend erforderlich, damit Managementmaßnahmen angemessen und erreichbar bleiben. Ziele und Vorgehensweise des CERES-Projektes allgemein und die Aufgaben des Thünen-Instituts für Seefischerei: - Bereitstellen von regional relevanten kurz-, mittel- und langfristigen, hoch aufgelösten Projektionen für wichtige Umweltparameter für europäische Meeres- und Süßwasserökosysteme. - Integration des resultierenden Wissens über Veränderungen in der Produktivität, Biologie und Ökologie wilder und kultivierter Arten (dies beinhaltet wichtige indirekte Interaktionen im Nahrungsnetz) und breite Anwendung auf Konsequenzen für Krustentier- und Fisch-Populationen, Fisch-Gemeinschaften als auch ihrer Ökosysteme und ökonomischer Sektoren. - Verwendung innovativer Risiko-Analysemethoden, die die Gründe für klimatische Veränderungen, Gefahren für die Fischerei und Aquakulturressourcen, Expertenwissen sowie Hemmnisse für eine Anpassung des Sektors und mögliche Konsequenzen umfassen, falls Verringerungsmaßnahmen für CO2-Emissionen nicht ergriffen werden. - Antizipieren von Reaktionen und Hilfestellung in der Anpassung von aquatischen Nahrungsmittelproduktionen an grundlegende bio-physikalische Änderungen. Dies beinhaltet die Entwicklung neuer funktionierender Verfahren, frühe Warnungsmethoden, Infrastrukturen, Standortwahlen und Märkten. - Entwicklung kurz-, mittel- und langfristiger Projektionsinstrumente für die Industrie und für Entscheidungsträger, um effizienter blaues Wachstum in der Aquakultur und Fischerei in verschiedenen Regionen zu fördern. - Berücksichtigen der marktmäßigen Reaktionen auf Änderungen (negative und positive) in der Bereitstellung von Erzeugnissen als ein Ergebnis des Klimawandels. - Formulieren unabhängiger Anpassungsstrategien innerhalb der Industrie und für die Politik, um erwartbare Risiken zu vermeiden und den Zugang zu zukünftigen Möglichkeiten zu verbessern. - Effektive Kommunikation dieser Ergebnisse und der Instrumente zur Anpassung zu potentiellen Endnutzern und Entscheidungsträgern. Insgesamt ist das CERES Projekt in 7 Arbeitsbereiche, sogenannte Workpackages (WP), unterteilt: WP1 (Klima & Szenarienentwicklung), WP2 (Fischerei), WP3 (Aquakultur), WP4 (Ökonomische Analysen), WP5 (Risiken und Lösungsansätze), WP6 (Kommunikation) und WP7 (Projektmanagement). Das vom Thünen-Institut für Seefischerei geleitete Workpackage 4 zur ökonomischen Analyse von Fischereien und von Produktionssystemen in der Aquakultur soll Möglichkeiten und Herausforderungen der vom Klimawandel verursachten Veränderungen auf Fischerei- und Aquakulturbetriebe vorausberechnen. Die AG Ökonomische Analysen wird dafür das bio-ökonomische Modell FishRent für die Hochseefischereiflotte auf pelagische Arten im Nordatlantik anpassen und dann ökonomische Effekte der prognostizierten Veränderungen der Fischbestände aus WP 2 ermitteln. Effekten analysieren. Anschließend können Vorschläge erarbeitet werden, wie sich die Hochseeflotte an die veränderten Bedingungen anpassen kann. Darüber hinaus wird die AG Ökonomische Analysen die AgriBenchmark Fisch Methodik zu typischen Farmen auf weitere Fischarten ausweiten (insbesondere Lachs und Wolfsbarsch) und Daten zur Forellenproduktion in zusätzlichen Ländern erheben. Mit Hilfe dieser Daten sollen dann ebenfalls die Herausforderungen und Möglichkeiten durch den Klimawandel analysiert und Vorschläge für die zukünftige Anpassungsstrategien des Sektors erarbeitet werden. Das Thünen-Institut für Seefischerei ist außerdem am WP5 beteiligt, was basierend auf den vorangegeangenen Arbeiten der Arbeitspakete 1-4 Klimawandel-induzierte Risiken und Möglichkeiten für die europäische Fischerei und Aquakultur anlysiert, sowie Lösungsansätze entwickelt. Das TI wird konkret durch räumlich aufgelöste Bayssche Statistik, sogenannte Baysschen Netze (BN), die identifizierten Risiken und Möglichkeiten mittels generierter Daten und Expertenmeinung quantifizieren.

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Fachgebiete

Ausführende Einrichtung

Institut für Seefischerei (TI-SF)

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