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Gesellschaftliche Erwartungen an die ökologische Milchviehhaltung

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: TI-MA-08-PID1433
Laufzeit: 01.07.2013 - 31.12.2015
Forschungszweck: Bestandsaufnahme & Abschätzung

Die Haltung von Schweinen und Hühnern wird in Medien und Öffentlichkeit häufig diskutiert– die der Milchkühe kaum. Aber heißt das, die Haltung von Milchkühen ist nicht von Interesse, die Gesellschaft ist mit ihr einverstanden oder hat über sie gar keine Vorstellungen? Das Thünen-Institut für Marktanalyse will erfahren, welche Unterschiede zwischen den Haltungsformen – konventionell versus ökologisch – durch die Gesellschaft wahrgenommen oder auch erwartet werden. Außerdem wollen wir die Frage klären, inwieweit die Haltungsform ein Kaufkriterium darstellt. Während sich viele Verbraucher und Bürger die Landwirtschaft aus den Bilderbüchern ihrer Kindheit wünschen, haben sich weite Bereiche der modernen Agrar- und Ernährungswirtschaft in Deutschland zu stark technisierten Branchen entwickelt. Als Folge wächst die Kluft zwischen den Landwirten auf der einen und einem Großteil der Gesellschaft auf der anderen Seite. Kritisiert wird dabei vor allem die Nutztierhaltung. In Bezug auf die Schweine- und Geflügelhaltung wurde schon viel geforscht. Doch wie nehmen gesellschaftliche Gruppen die Art und Weise wahr, wie Milchkühe in Deutschland gehalten werden? Was ist ihnen wichtig und was möchten sie geändert sehen? Bestehen kausale Zusammenhänge zwischen den Vorstellungen und ergeben sich daraus Konsequenzen für das Verhalten? Ziel der Studie ist es, die Wahrnehmung der Haltungsqualität von Milchkühen durch unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen detailliert zu erfassen. Anschließend formulieren wir, welche Haltungsformen sich diese Gruppen wünschen. Landwirte und politische Entscheidungsträger erhalten so eine Orientierung über die Hauptkritikpunkte. Sie können dadurch reflektieren, wie sich die Wahrnehmung der Milchviehhaltung durch die Gesellschaft verbessern ließe. Von besonderem Interesse ist hier die Unterscheidung zwischen der konventionellen und ökologischen Milchviehhaltung. Dies beinhaltet sowohl vermutete als auch erwartete Unterschiede und die Frage nach den jeweiligen Vor- und Nachteilen. Das Projekt ist zweiteilig aufgebaut. Zu Beginn haben wir im Dezember 2013 in drei deutschen Städten (Hannover, Dresden, München) insgesamt sechs Gruppendiskussionen mit Bürgern durchgeführt. Der Fokus lag auf der Wahrnehmung bzw. den Vorstellungen der Teilnehmer, die Milchviehhaltung in Deutschland betreffend, sowie auf ihren Erwartungen an die Haltungsqualität. Von besonderem Interesse sind hier die Unterschiede zwischen den Wahrnehmungen und Erwartungen bezogen auf die ökologische Milchviehhaltung im Vergleich zur konventionellen. Hierauf aufbauend werden wir einen Fragebogen entwickeln, um die Ergebnisse der Gruppendiskussionen zu quantifizieren und weitergehend zu untersuchen. Die Gruppendiskussionen zeichnen wir auf. Die Aufnahmen werden anschließend abgeschrieben (transkribiert) und mit Hilfe offenen Codierens ausgewertet. Hierbei bilden wir Kategorien (zum Beispiel: Wahrnehmung Stall, Wunsch Platzangebot) und ordnen die in den Diskussionen gegebenen Antworten den verschiedenen Kategorien zu. Diese Ergebnisse geben für sich bereits viele Informationen. Sie dienen aber auch dazu, einen Online-Fragebogen zu erstellen, mit dem wir eine möglichst repräsentative Stichprobe von Bürgern in Deutschland zu den gleichen Themen befragen. Die Daten dieser Onlinebefragung werten wir unter anderem mit Faktor- und Clusteranalysen aus. So können wir sowohl die Einstellung der Befragten näher untersuchen als auch eine Einteilung der Befragten in unterschiedliche Gruppen (Cluster) vornehmen.

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Fachgebiete

Ausführende Einrichtung

Institut für Marktanalyse (TI-MA)

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