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Ernährungsverhalten verletzlicher Bevölkerungsgruppen

Projekt


Förderkennzeichen: MRI-EV-08-1020 verletzliche Bevölkerungsgruppen
Laufzeit: 01.02.2017 - 31.12.2019
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Sogenannte verletzliche Gruppen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie sich häufiger unausgewogen ernähren und gleichzeitig nur begrenzte Fähigkeiten und Möglichkeiten haben, dem zu begegnen. Häufig sind dies Menschen mit Migrationshintergrund, kinderreiche Familien, alleinerziehende Mütter oder ältere, allein lebende Frauen und Männer. Diese und weitere Gruppen können von Armut bedroht sein. Die Datenlage zum Ernährungsverhalten dieser Gruppen ist noch lückenhaft: Studien über deren individuelle Bedürfnisse, Ernährungseinstellungen und -kompetenzen, ihre Werte und Gewohnheiten fehlen ebenso wie über den Zusammenhang von Ernährungsverhalten und äußeren Rahmenbedingungen wie Erwerbsstatus, Wohnumfeld und andere gesellschaftliche, soziokulturelle und ökonomische Rahmenbedingungen. Diese und weitere Faktoren machen die Situation der verletzlichen Bevölkerungsgruppen aus. Die große Anzahl verschiedener Einflussfaktoren gilt es sozial-empirisch sowie mit einem systemwissenschaftlichen Ansatz zu erforschen. Der systemwissenschaftliche Ansatz ist angezeigt, da die Faktoren vielfältig, nicht-linear sowie direkt und indirekt (über Wirkketten und Rückkopplungen) miteinander interagieren. Forschung im Bereich „Ernährungsverhalten verletzlicher Bevölkerungsgruppen“ dient dazu, verletzliche Gruppen in der Ausübung eines gesundheitsförderlichen Ernährungsverhaltens zu fördern sowie hierfür geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen, beides im Sinne einer nachhaltigen Ernährung. Langfristig und letztendlich ist das Ziel, die Situation der betroffenen Bevölkerungsgruppen zu verbessern, indem Integration und gelingende Sozialisation gefördert werden. In einem Pilotprojekt wird die Situation der von Armut bedrohten Ein-Eltern-Familien als eine verletzliche Bevölkerungsgruppe untersucht. Schwerpunktmäßig werden Forschungsinstrumente zum Umgang mit Komplexität eingesetzt, um der Vielzahl der Einflussfaktoren in ihrer Vernetzung Rechnung zu tragen.

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