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Digitale Kuh 3.0 ? Entwicklung nutzerspezifischer Managementhilfen zur Verbesserung der Gesundheit sowie zur Optimierung tiergerechter Haltungssysteme von Milchkühen (Digitale Kuh 3.0)

Projekt

Produktionsverfahren

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Produktionsverfahren


Förderkennzeichen: REFORDAT-425
Laufzeit: 01.04.2018 - 30.09.2021
Forschungszweck: Angewandte Forschung
Stichworte: Tiergesundheit, Digitalisierung, Milchkühe

Momentan existieren in der Nutztierhaltung mehrere parallele Datenerfassungseinheiten bzw. servergestützte Applikationen, die untereinander weitestgehend nicht kombinierbar sind. Somit stehen diese bereits digitalen Daten auch nicht für übergeordnete Managementhilfen nutzbar. Um den Informationsgehalt über die Herdengesundheit auszuweiten, werden zusätzliche Informationen benötigt, die eine differenzierte Analyse auf Einzeltier- und Herdenebene erlauben. Durch eine Verbesserung der Haltungsbedingungen und der Tiergesundheit ließe sich eine qualitativ noch hochwertigere Milch in NRW bei niedrigeren Kosten erzeugen. Um den gesellschaftlichen und politischen Anforderungen an die Milcherzeugung gerecht zu werden, besteht auf nordrhein-westfälischen Milchviehbetrieben weiterer Optimierungsbedarf in Bezug auf die Tiergesundheit und die tiergerechte Haltung von Milchkühen. Die Erzeugung qualitativ hochwertiger Milch setzt gesunde, optimal versorgte und robuste Milchkühe voraus. Gesundheitlich stabile Kühe führen zu einer längeren Nutzungsdauer, geringeren Remontierungsraten, effizienterer Futterverwertung und in der Folge zu einer Reduzierung des Medikamenteneinsatzes. Eine standardisierte Erfassung/Dokumentation von Beobachtungen und Diagnosen direkt im Stall macht eine lückenlose Aufzeichnung der anfallenden Daten möglich. Das Projekt „Digitale Kuh 3.0“ soll Milcherzeugern in Nordrhein-Westfalen zusätzliche Informationen zur Herdengesundheit liefern, um mit einer Schwachstellenanalyse auf Betriebs- und Einzeltierebene ein Management-Tool zur Verfügung zu stellen, mit dem die Gesundheit der Kühe beobachtet, erfasst/dokumentiert und analysiert werden kann und Hinweise zur Verbesserung des Betriebsmanagements gegeben werden können. Die Auswirkungen dieser Umsetzungen sind ebenfalls aus dem System abzurufen. Durch eine kontinuierliche Erfassung von Gesundheitsdaten durch Betriebsleiter, Mitarbeiter wie auch externen Personen (Tierärzten, Beratern) könnten betriebsindividuelle Auswertungen als Managementhilfe die Tiergesundheit nachhaltig verbessern. Eine betriebliche Schwachstellenanalyse, bezogen auf die Gesundheit des Tierbestandes, erlaubt gezielte und vor allem frühzeitige Maßnahmen zur Optimierung von Fütterung, Haltung und Hygiene (Präventionsansatz). Die Datenerfassung soll mit Hilfe einer offline basierten Applikation für Smartphones erfolgen, wodurch die Datenerfassung jederzeit im Stall oder im Melkstand schnell und einfach realisiert werden kann. Die Speicherung der Daten soll ebenfalls auf dem Smartphone erfolgen und steht dem Betrieb dadurch jederzeit zur Verfügung. Somit können Betriebsangehörige tierindividuelle Gesundheitsdaten mit in den Stall nehmen oder auch direkt im Stall erfassen und via W-LAN mit einer Datenbank synchronisieren. Sinnvollerweise sollten diese neuen Daten nicht in einem isolierten Datenbanksystem gesammelt und aufbereitet werden, sondern an bestehende Lösungen andocken. Hier wären explizit die Arbeiten des LKV zu nennen, das in einer früheren Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Agrarwirtschaft der FH SWF (USL-Gemeinschaftsprojekt) die Smartphone-App „gesundmobil“ entwickelt hat. Diese App wurde im Zuge der Projektförderung programmiert und in mehreren iterativen Schritten nutzerfreundlicher und fehlerunanfälliger gestaltet. Neben der Datenerfassung durch Landwirte können über diese App mehrere Benutzer für einen Betrieb freigeschaltet werden. Dadurch kann z.B. Tierärzten die Eingabe von Diagnosen ermöglicht werden bzw. können die bisherigen Informationen für tierärztliche Aktionen herangezogen werden. Das Projekt „Digitale Kuh 3.0“ trägt dadurch auch zu einer wesentlichen Verbesserung der tierärztlichen Bestandsbetreuung bei. Der Notwendigkeit des Austausches zwischen Tierärzten, Beratern sowie Vertretern der Zuchtorganisationen zur Verbesserung der Gesundheit und Optimierung der Haltungssysteme in den Betrieben soll im Projekt Rechnung getragen werden. Schulungs- und Informationsveranstaltungen für Tierärzte sowie der Beratung fördern zum einen das Verständnis für das Projekt selbst, zum an-deren wird durch einen intensiven Austausch und der damit verbundenen Mitarbeit von allen Beteiligten der Erfolg des Projektes gesteigert. Neben der quantitativen Steigerung der Gesundheitsdaten durch mehrere geschulte Datenerfasser wird auch die Qualität der Meldungen durch z.B. tierärztliche Diagnosen gesteigert.

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