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Verbundprojekt: Entwicklung und Validierung neuer Methoden für den qualitativen Nachweis und die quantitative Bestimmung von Fischen, Krebs- und Weichtieren sowie Insekten als potentielle Lebensmittelallergene. Teilprojekt 1 (AQUALLERG-ID)

Projekt


Förderkennzeichen: BfR-LMS-08-1337-205, 281A103016
Laufzeit: 01.04.2019 - 31.03.2022
Fördersumme: 329.850 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung
Stichworte: Lebensmittelanalytik, Lebensmittelsicherheit, Kennzeichnung, Produktsicherheit, Allergene, Allergie/ Unverträglichkeitsreaktion, allergy/incompatibility response, Lebensmitteltoxikologie

Das Projekt verfolgt das übergreifende Ziel, die derzeitigen Lücken hinsichtlich der Analytik extrem artenreicher Allergengruppen zu schließen. Dabei finden auch erstmalig Insekten, welche wie die Krebstiere zu den Gliederfüßern zählen, als neuartige Lebens- und Futtermittel Beachtung. Ziel des Teilprojektes am BfR ist die Entwicklung eines robusten und reproduzierbaren Screening-Assays auf Basis spezies-spezifischer DNA für aquatische Organismen. Dabei wird die für den Speziesnachweis bewährte real-time PCR (Polymerasekettenreaktion)-Technologie in einer effizienten neuen Variante eingesetzt welche dem Prinzip eines „Low-Density-Arrays“ (384 Mikro-Kavitäten) folgt. Hierdurch können viele Spezies und/oder Organismengruppen in einem Analysegang abgedeckt werden, wobei die üblichen Spezifitäts- und Sensitivitätsprobleme der derzeitigen Nachweisverfahren umgangen werden. Das Arbeitsprogramm umfasst sowohl die Entwicklung neuer real-time PCR-Systeme als auch die Adaption eigener sowie publizierter Systeme. Der Ansatz wird im „Ready-to-Use“-Format bereitgestellt, d. h. der Anwender wird ausschließlich extrahierte DNA und Mastermix im Mikromaßstab (~ 3-10 µl/Kavität) zu den mit den PCR-Systemen vorbelegten Platten hinzu pipettieren. Sämtliche Reagenzien (Primer/Sonde) werden vorgelegt und durch Trocknung stabilisiert. Die Belegung („Spotting“) der Platten wird in diesem Projekt automatisiert durchgeführt, womit ein hohes Maß an Reproduzierbarkeit erreicht wird. Der Assay umfasst die regionalen Haupthandelsarten, aber auch in Deutschland seltenere Spezies, die auf dem Weltmarkt aufgrund hoher Fangquoten oder Produktionszahlen Bedeutung haben und im Import eine Rolle spielen können. Die Platten sind flexibel belegbar, womit je nach Fragestellung unterschiedliche Artenspektren abgedeckt werden können. Die Speziesauswahl erfolgt auf Basis einer grundlegenden Recherche. Die Auswahl der real-time PCR-Systeme erfordert deren mögliche Adaption auf ein einheitliches Temperatur-/Zeitprogramm. Der Assay soll in zwei Varianten entwickelt werden. Zum einen wird ein Ansatz mit Hilfe eines SybrGreen-Mastermixes ohne Sondentechnologie entwickelt. Hierdurch werden die Kosten für das Screeningverfahren erheblich reduziert und das Verfahren vereinfacht. Zum anderen werden parallel Sonden-Assays entwickelt, welche den Vorgaben von Standardverfahren, die über eine Bestätigungsreaktion verfügen müssen, genügen. Die Verfahren werden publiziert und somit nach Projektende allen interessierten Kreisen uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Zudem wird in enger Kooperation mit der Firma IMGM GmbH an neuen Verfahren auf Basis des Next Generation Sequencing (NGS) zum multiplen Sequenzieren von speziesspezifischer DNA („Metabarcoding“) gearbeitet.

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