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Interaktionen zwischen Anbaubedingungen, Pilzbefall, Backqualität und Mykotoxinbelastung in der ökologischen Weizenproduktion (Interaktionen in der ökologischen Weizenproduktion)

Projekt


Förderkennzeichen: 2802OE181
Laufzeit: 01.07.2002 - 31.12.2003
Fördersumme: 123.938 Euro
Forschungszweck: Experimentelle Forschung
Stichworte: Ackerbau, Sorten, Pilzkrankheiten, pflanzenbauliche Verfahren, Getreide, Anbaubedingungen, Pilzbefall, Mykotoxine, Backqualität, Weizen, Pflanzenschutz

Erstes Ziel des Projektes ist die Überprüfung der angebauten Sortenmischungen hinsichtlich ihres Einflusses auf die Backqualität und die Gesundheit des Weizens. Weiterhin soll geprüft werden, ob in Bezug auf die Anbaubedingungen Voraussagen über die Produktqualität (vor allem die Mykotoxinbelastung) getroffen werden können. Das zweite Ziel des Projektes ist es, auf Basis von serologischen und biologischen Verfahren verbesserte Methoden zu entwickeln, die einen empfindlichen quantitativen Nachweis von Fusarium-Arten und Mykotoxinen in Getreidekörnern erlauben. Es werden auf mindestens acht Betrieben Reinbestände und Mischungen derselben Sorten mit betriebsüblichen Methoden angebaut und folgende Daten erhoben: 1.) Klimadaten von der nächstgelegenen Wetterstation und auf den Betrieben durch Regenmesser. 2.) Vor- und Vor-Vor-Früchte, Düngungsmaßnahmen etc. 3.) Bodenproben vor Aussaat und ab frühem Frühjahr: N-min Verlauf 30/60/90 cm. 4.) Bestandesentwicklung, Krankheiten inklusive Fußkrankheiten, Ertrag. 5.) Qualitätsuntersuchungen Rohprotein, Fallzahl, Feuchtgluten, Teigeigenschaften, Backversuch. 6.) Serologische Untersuchung des Saat- und Erntegutes auf Fusariosen. 7.) Mykotoxinuntersuchungen der Proben, die hohe serologische Werte ergeben. Zusätzlich werden die o.g. Mischungen auf dem Versuchsbetrieb der Universität Kassel in vierfacher Wiederholung nach Vorfrucht Kleegras und nach Vorfrucht Kartoffel ausgesät. 1. Die Winterweizensorten Arina und Capo wurden im Versuchsjahr 2002/2003 auf insgesamt 12 Standorten im Ökologischen Anbau als Reinbestände und als Sortenmischung angebaut. Das Versuchsjahr war extrem trocken, weshalb kein relevanter Krankheitsbefall zu verzeichnen war. Die Erträge variierten je nach Standort von 26 bis 53 dt/ha wobei Capo deutlich ertragsstärker war als Arina. Die Mischung brachte im Schnitt 3% mehr Ertrag als erwartet und war im Ertrag deutlich stabiler. Dies war auf die stärkere Konkurrenzkraft der Sorte Capo an fast allen Standorten zurückzuführen. Arina übertraf Capo signifikant im Rohprotein (RP) (12.9 versus 12.2%) und Feuchtklebergehalt (FK) (29.8 versus 25.3%), was auch im Backvolumen reflektiert wurde. Während bei Arina RP und FK mit dem Backvolumen mittelmäßig korrelierten (R2=0.45), bestand keinerlei Zusammenhang zwischen diesen Parametern bei Capo. Im Gegensatz dazu war der Zusammenhang in der Mischung so stark wie bei Arina. Die Mischung verhielt sich insgesamt wie erwartet, konnte aber stärker von verbesserten Standortbedingungen profitieren als die beiden Einzelsorten. In einem Exaktversuch wurden 8 Sorten und 12 Mischungen auf Ertrag und Backqualität nach zwei Vorfrüchten getestet. Wie in den Praxisversuchen entsprachen die Mischungen den Erwartungen oder übertrafen sie leicht, aber nicht signifikant. Die Ergebnisse legen nahe, dass Sortenmischungen mindestens so gut, wenn nicht besser zur Erzeugung von Qualitätsweizen geeignet sind. 2. Serologischer Fusarien- und Mykotoxinnachweis Serologische Testmethoden, die bereits erfolgreich für die Bewertung der Resistenz von Getreidegenotypen nach künstlicher Inokulation mit Fusarium-Isolaten eingesetzt werden konnten, wurden für die Prüfung von insgesamt 164 Weizenproben aus dem Ökoanbau angewandt. Die Untersuchungen ergaben einen insgesamt sehr geringen Fusarium-Befall. Der Gehalt an Fusarium-Exoantigenen (ExoAg) sowie die Kontamination mit den Mykotoxinen DON und ZEA lagen bei den untersuchten Proben in der Regel unterhalb der Nachweisgrenzen der jeweiligen Testsysteme. Eine Analyse der in Weizenkörner nachweisbaren Antigene ergab, dass es sich hierbei hauptsächlich um glykosilierte Proteine handelt, die infolge eines Befalls mit Fusarium-Arten gebildet werden. Für den Nachweis von Mykotoxinen können die Testsysteme Ridascreen DON und Ridascreen Zearalenon empfohlen werden.

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