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Entwicklung eines Nachweisverfahrens für (Vogel) Grippeviren in der Umwelt (WAIV)

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: FLI-IVD-08-Ri-0702
Laufzeit: 01.10.2019 - 30.09.2022
Forschungszweck: Experimentelle Forschung

Influenza A Viren sind weit verbreitete Krankheitserreger u.a. von Atemwegsinfektionen (Grippe) bei Mensch und Tier. Wasservogelpopulationen sind das ursprüngliche Reservoir dieser Viren. Entgegen den Übertragungsmechanismen der menschlichen Grippe mittels Tröpfchen in der Atemluft, werden Influenza A Viren bei Wasservögeln (sogenannte aviäre Influenzaviren, AIV, Erreger der Vogelgrippe) vorwiegend über den Darm der Vögel ausgeschieden. Es wird daher vermutet, dass Oberflächenwasser eine zentrale Rolle in der Verbreitung von AI Viren in der Umwelt spielt. Weiterhin besteht die Vermutung, dass AI Viren aus der Umwelt wichtig für das Zustandekommen von Infektionswellen in empfänglichen wildlebenden Wasservögeln sind. Einige AI Viren besitzen auch Ansteckungspotential für den Menschen; es ist ungeklärt, ob sich Menschen auch mit virushaltigem Oberflächenwasser z.B. beim Baden in Teichen infizieren können. Im Rahmen eines Forschungsprojektes mit dem Umweltbundesamt (UBA) plant das Nationale Referenzzentrum für Aviäre Influenza am Friedrich-Loeffler-Institut (NRL-AI, FLI) Untersuchungen von Umweltproben, insbesondere Oberflächenwasser und ufernahe Sedimente aus Gewässern, auf Anwesenheit von Influenzaviren. Die Untersuchungen sind vorwiegend molekular-virologisch ausgerichtet (PCR) und beinhalten die Identifizierung von Infleunzavirus Sub- und ggf. Pathotypen. Hierzu wird ein sensitives, mehrstufiges Nachweisverfahren für (aviäre) Influenzaviren in Wasserproben entwickelt: In der ersten Stufe werden Virus bzw. Virus¬bestandteile aus Umwelt-, insbesondere Wasserproben angereichert. In der zweiten Stufe erfolgt ein molekularvirologischer Nachweis gekoppelt mit der Charakterisierung vorhande-ner Influenzaviren; Verfahren zum Nachweis der Infektiosität werden eingeschlossen. Ziel dieser Studie ist es Methoden zu erarbeiten, die eine breite Bestimmung von aviären Influenzaviren in der Umwelt ermöglichen, ohne dabei Wildvögel individuell beproben zu müssen. Weiterhin wird eine Bewertung des Mediums Wasser für die Übertragung und Ausbreitung von (aviären) zoonotischen Influenzaviren unter Berücksichtigung von Umweltfaktoren vor-genommen. Hierfür wird untersucht wie lange AIV in Oberflächenwasser ansteckungstüchtig bleiben,und inwiefern Wasser als Übertragungsvehikel die Ausbreitung von AIV Infektionen bei Wasservögeln beschleunigt. Aus den erwarteten Ergebnissen ergeben sich vertiefte Einblicke in die Epidemiologie von AI Viren. Dies erleichtert auch eine Risikobewertung von Oberflächenwasser, das mit AIV kontaminiert ist, für die menschliche Gesundheit.

Das Projekt hat zum Oktober 2019 mit der Entwicklung und Optimierung von Filtrationsmethoden begonnen.

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