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Entwicklung und Umsetzung eines Tools zur Bewertung des Schwanzbeißrisikos auf Schweinebetrieben (PigNoDock)

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: FLI-ITT-08-SD-01-19
Laufzeit: 01.01.2019 - 31.12.2023
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Das routinemäßige Schwanzkupieren bei Schweinen ist als Mittel gegen Schwanzbeißen nur zulässig, wenn vorher andere Optionen geprüft wurden (2008/120/EG). In jüngster Zeit wurde diese Gesetzgebung sowohl auf EU- als auch auf nationaler Ebene verstärkt in den Fokus gerückt, um die Einhaltung zu verbessern. Die DG Sante führt ein dreijähriges Projekt durch, in dem der Grad der Einhaltung und Durchsetzung in allen EU-Ländern untersucht wird, mit dem Ziel, eine einheitliche Anwendung des Rechts zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang waren die nationalen Aktionspläne von den Regulierungsbehörden der einzelnen Mitgliedstaaten bis Ende Dezember letzten Jahres vorzulegen. In den letzten vier Jahren untersuchte Teagasc den Einfluss verschiedener Beschäftigungsmaterialien und Fütterungsaspekte auf Schwanzbeißen bei kupierten und unkupierten Schweinen. Der nächste Schritt ist die Umsetzung von Forschungsergebnissen in kommerziellen Einheiten im Rahmen eines Systems zur Risikominderung, das für die Produzenten praktisch und effektiv ist. Untersuchungen in Moorepark zeigten, dass die Gabe von attraktiver Beschäftigung den Arbeitsaufwand deutlich erhöht, jedoch nicht ausreicht, um Schwanzbeißen in unkupierten Schweinen zu verhindern. Es ist offensichtlich, dass auch andere Faktoren wie Besatzdichte, Fütterungsart und -zusammensetzung, Buchtendesign usw. eine große Rolle bei der Reduzierung des Schwanzbeißrisikos spielen. Aufgrund des multifaktoriellen Charakters von Schwanzbeißen kann die Wirksamkeit der Anpassung dieser Parameter nur in Praxisbetrieben bewertet werden. Es ist wahrscheinlich, dass die anzupassenden Parameter für die einzelnen Einheiten spezifisch sind. Das Projekt läuft von Januar 2019 bis Dezember 2023 und beinhaltet ein Doktorandenstipendium. Die erste Aufgabe besteht in der Entwicklung eines vorläufigen Protokolls zur Bewertung des Schwanzbeiß-Risikos, das Teagasc gemeinsam mit der AHI und dem Department of Agriculture durchführt. Praktische Tierärzte werden in der Umsetzung des Protokolls auf Praxisbetrieben geschult werden, und die Eignung des Protokolls zur Identifizierung von Risiken für Schwanzverletzungen und Schwanzbeißausbrüche wird von Teagasc-Angestellten untersucht werden. Das Doktorandenstipendium konzentriert sich auf die Anpassung eines robusteren Protokolls zur Risikobewertung beim Schwanzbeißen, das zuvor in Deutschland entwickelt wurde (SchwIP Protokoll) an irische Systeme. Die Arbeit umfasst die Durchführung von Workshops und Trainingsseminaren zur Unterstützung der Änderung und Umsetzung des Protokolls durch gemeinsame Planung mit den Interessengruppen der irischen Schweinehaltung. Teagasc wird dann das System auf mehreren Praxisbetrieben umsetzen und die Wirksamkeit der von Landwirten umgesetzten Maßnahmen bewerten. Zusätzlich wird das SchwIP Protokoll in der Moorepark-Versuchseinheit angewendet werden, um die Kommunikation mit Tierhalten zu verbessern. Diese detaillierte Prüfung der Infrastruktur, des Managements sowie tierbezogener Parameter erlaubt die Identifizierung von Risikofaktoren in den einzelnen Betrieben und Entwicklung von Leitlinien für eine gute landwirtschaftliche Praxis zur Haltung unkupierter Schweine. Darüber hinaus wird die Entwicklung eines Risikobewertungsprotokolls den Erzeugern dabei helfen, auf Kupieren ihrer Schweine zu verzichten und gleichzeitig negative Auswirkungen auf die Schweine oder ihr Unternehmen zu minimieren.

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