Logo des Forschungsinformationssystems Agrar und Ernährung

Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung

Informationsportal des Bundes und der Länder

Minderung von Nitratausträgen durch digitales Stickstoffmanagement und sensorgestützte Düngung in der Modellregion Burghausen/Burgkirchen (digisens)

Projekt

Produktionsverfahren

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zum Forschungsziel „Produktionsverfahren“. Welche Förderer sind dazu aktiv? Welche Teilziele gibt es dazu? Schauen Sie nach:
Produktionsverfahren


Förderkennzeichen: kA
Laufzeit: 01.01.2020 - 31.12.2022
Fördersumme: 587.540 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung
Stichworte: Digitalisierung, Precision Farming, Stickstoffeffizienz, Trinkwasserschutz

In der Modellregion Burghausen/Burgkirchen sollen in enger Zusammenarbeit von Wissenschaft, Landwirtschaft und Beratung innovative Technologien des digitalen Nährstoffmanagements und der sensorgestützten Stickstoff (N)-Düngung weiterentwickelt, an die regionalen Standort- und Bewirtschaftungsbedingungen angepasst sowie in Landwirtschaftsbetrieben umfassend getestet werden. Das Nährstoffmanagementsystem soll im ökologischen und konventionellen Landbau einsetzbar sein.
Die Anwendung der Technologien in Trinkwasserschutzgebieten hat zum Ziel, die N-Effizienz zu erhöhen, umweltgefährdende N-Verluste zu reduzieren sowie einen weiteren Anstieg der Nitratgehalte des Grundwassers zu vermeiden. Das Projekt soll aufzeigen, in welchem Umfang die Digitalisierung der Landwirtschaft zur Minderung von Nitratverlusten beitragen kann. Einen Schwerpunkt der Erprobung des Nährstoffmanagementsystems bilden ökologische Betriebe. Anhand der Projekt-ergebnisse wird eingeschätzt, welche Nitratminderung durch ökologischen Landbau erreichbar ist. Die in der Öko-Modellregion Inn-Salzach angestrebte weitere Umstellung auf ökologische Landwirtschaft wird hinsichtlich der Umweltwirkungen und des Beitrags zum Trinkwasserschutz bewertet. Ein weiterer Untersuchungsschwerpunkt sind tierhaltende Betriebe mit intensiver Gülledüngung und/oder hohen Maisanteilen in der Fruchtfolge. Mit dem Nährstoffmanagementsystem werden Nährstoffströme analysiert, einschließlich des Gülletransfers zwischen den Betrieben. Es werden Wege zur Lösung der in der Region bestehenden Gülleprobleme aufgezeigt. Ein sensorgestütztes teilflächenspezifisches Düngesystem wird weiterentwickelt (Ableitung und Implementierung von Düngealgorithmen, Optimierung der Schnittstelle Sensorsystem - Düngerstreuer). Das Düngesystem wird auf Praxisschlägen und in Feldversuchen erprobt. Die Wirkungen auf Ertrag, Produktqualität, ökonomische und ökologische Effekte (Düngereinsparung, Verminderung von Nitratausträgen) werden quantifiziert. Erstmals kommen Wasserschutz-orientierte Düngealgorithmen zum Einsatz. Die Anwendung auf langjährig mit Gülle gedüngten Flächen dient der indirekten Erfassung der Güllewirkung und Boden-N-Mineralisierung anhand der Pflanzenentwicklung sowie der Anpassung der Mineral-N-Gaben an den Pflanzenbedarf. Die Projektergebnisse, die weiterentwickelten Technologien und Beratungsinstrumente sollen über die Projektlaufzeit hinaus für die Landwirtschaft und die Beratung im Freistaat Bayern nutzbar sein. Um dies zu erreichen, wird die Übertragbarkeit auf andere Regionen untersucht. Der Praxistransfer der wissenschaftlichen Erkenntnisse erfolgt durch Feldtage, Workshops, Beratungsunterlagen und Veröffentlichungen in Fachzeitschriften. Die aktive Beteiligung landwirtschaftlicher Unternehmen und der Trinkwasserschutzberatung dient der Sicherung der Praxisanwendbarkeit der neuen Management- und Düngungssysteme sowie der Umsetzbarkeit der abgeleiteten Trinkwasserschutzmaßnahmen und -strategien.

mehr anzeigen weniger anzeigen

Fachgebiete

Erweiterte Suche