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Wiederentdeckung regionaler Getreide-Landsorten zur nachhaltigen Herstellung von Bio-Lebensmittelspezialitäten (ReBIOscover)

Projekt


Förderkennzeichen: 2819OE133
Laufzeit: 01.01.2021 - 31.12.2023
Fördersumme: 177.182 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung
Stichworte: Ackerbau, Biologische Vielfalt, Genetische Ressourcen, Gerste, Regionale Wertschöpfung, Roggen, Vermarktung, Weizen, Ökologischer Landbau

Bereits seit ca. 10.000 Jahren liefert Getreide einen unverzichtbaren Beitrag zur Welternährung. Insbesondere die Aufnahme von Ballaststoffen aus Weizen- oder Roggenvollkornprodukten ist mit einem reduzierten Risiko für Diabetes Typ 2, kardiovaskuläre Erkrankungen und Dickdarmkrebs sowie mit verbessertem Gewichtsmanagement assoziiert. Aufgrund der in den (sozialen) Medien zunehmend kontrovers geführten Debatte um Weizen-assoziierte Gesundheitsrisiken, verzichten beinahe 20 % der Deutschen teilweise auf Gluten, obwohl von diesen über 80 % keine ärztliche Diagnose einer Unverträglichkeit haben. Viele dieser Verbraucher/innen berichten zudem, dass sie traditionell handwerklich hergestellte Backwaren besser vertragen als herkömmliches Weißbrot. Die dafür verantwortlichen Inhaltsstoffe wurden allerdings bislang noch nicht eindeutig identifiziert. Die zentrale Hypothese der Debatte legt nahe, dass industriell gefertigte Getreideprodukte im Vergleich zu ökologisch-traditionell gefertigten Getreideprodukten heutzutage mehr immunreaktive und weniger ernährungsphysiologisch positive Inhaltsstoffe enthalten, weil sich a) moderne Weizensorten durch die Züchtung im Vergleich zu ursprünglichen Landsorten in ihrer inhaltsstofflichen Zusammensetzung unterscheiden und b) die Verarbeitungsweise vom Korn zu den Produkten verändert hat. Als Gesamtziel des Vorhabens ergibt sich demnach ob eine intensivere Nutzung von alten Getreidelandsorten, die unter ökologischen Anbaubedingungen positive agronomische Merkmale aufweisen und für die Herstellung von handwerklichen Bio-Lebensmitteln mit verbesserten technologischen, funktionellen, sensorischen und ernährungsphysiologisch wertvollen Eigenschaften geeignet sind, den Verbraucherwunsch nach regionalen und gesunden Bio-Spezialitäten erfüllen können. Mittels speziell entwickelter Kommunikationsstrategien werden die im Vorhaben erarbeiteten Grundlagen jeweils zielgruppengerecht aufbereitet und der gesamten Wertschöpfungskette bekannt gemacht.

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