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Untersuchungen zur Verbraucherexposition mit Rückständen von perfluorierten Tensiden (PFT) aus dem Verzehr belasteter Süßwasserfische

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: BfR-LMS-08-1322-332
Laufzeit: 01.04.2008 - 31.12.2008
Forschungszweck: Grundlagenforschung

Perflourierte Tenside (PFT) kommen infolge ihrer besonderen Eigenschaften in einer Vielzahl von industriellen und kommerziellen Anwendungen zum Einsatz wie in Kühlmitteln, Tensiden und Polymeren sowie als Komponenten von Reinigungsmitteln, Pharmazeutika, Feuerschutzmitteln, Schmierstoffen und Insektiziden. Da besonders die PFT-Carboxylate (Bsp.: Perfluoroctansäure (PFOA)) und die PFT-Sulfonate (Bsp.: Perfluoroctansulfonat (PFOS)) die Oberflächenspannung effektiv senken können, gehören sie zu den wirkungsvollsten Tensiden und werden häufig zur Imprägnierung von Papier, Verpackungsmaterialien, Textilien oder Teppichen verwendet und seit 50 Jahren hergestellt. Anders als die nicht vollständig fluorierten Verbindungen, die sich teilweise abbauen, gelten die PFTs als weitgehend persistent gegenüber abiotischen und biotischen Abbauprozessen. Wegen der zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten und ihrer Stabilität in der Umwelt gelten die PFT inzwischen zu den ubiquitären Kontaminanten und werden bereits weltweit im Abwasser, Grundwasser, Trinkwasser, Eis, in der Luft, im menschlichen Blut, in der Muttermilch und in der Leber von Eisbären nachgewiesen. Erst mit dem Beginn des 21. Jahrhunderts wurden sie auch in der Umwelt detektiert und so rückte PFT als Kontaminante in Trinkwasser in Deutschland 2006 in den Focus der Öffentlichkeit als bei einer Untersuchung der Universität Bonn im Trinkwasser des Hochsauerlandkreises Gehalte von bis zu 0,6 µg/l gefunden wurden. Im November 2006 haben Untersuchungen an der Kläranlage in Rhede gezeigt, dass im Zulauf der Klärwerke hohe Gehalte an PFT im Abwasser vorhanden sind. Aber auch im Ablauf wurden noch deutlich erhöhte Gehalte gemessen. Diese Untersuchung zeigt einerseits, dass die Klärwerke nicht in der Lage sind PFT vollständig zu entfernen und andererseits, dass sich PFT auch im Klärschlamm anreichert. Über die Einleitungen der Klärwerksabläufe in die angrenzenden Vorfluter ist auch die Aufnahme der Verbindungen durch die in diesen Habitaten befindlichen aquatischen Organismen einschließlich der dort lebenden Speisefische möglich.

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