Logo des Forschungsinformationssystems Agrar und Ernährung

Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung

Informationsportal des Bundes und der Länder

Die Umweltauswirkungen der Landnutzung, Landnutzungsänderungen und Forstwirtschaft (LULUCF) in einem zukünftigen Klimaschutzabkommen

Projekt

Klimawandel

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zum Forschungsziel „Klimawandel“. Welche Förderer sind dazu aktiv? Welche Teilziele gibt es dazu? Schauen Sie nach:
Klimawandel


Förderkennzeichen: TI-HF-08-PID351
Laufzeit: 01.11.2012 - 28.02.2015
Forschungszweck: Bestandsaufnahme & Abschätzung

Um die 2-Grad-Obergrenze als Ziel der Vertragsstaaten der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) noch einzuhalten, genügt es nicht, Emissionen aus der Industrie und der Energiewirtschaft zu vermindern. Insbesondere die Entwaldungtropischer Regenwälder und nicht nachhaltige Landnutzungen sind im globalen Maßstab relevante Quellen von Treibhausgasen. Die Vertragsstaaten der Klimarahmenkonvention verhandeln aktuell ein neues internationales Abkommen, mit dem sich sowohl Industrie- als auch Entwicklungsländer verpflichten, ab 2020 Treibhausgasemissionen aus Landnutzungsänderungen zu reduzieren. Unser Forschungsvorhaben, gefördert vom Umweltbundesamt, dient der Beratung deutscher Delegierter bei den Verhandlungen. Es soll relevante politische Instrumente und Ansätze zusammenstellen, mit denen sich die Kohlenstoffbilanzen des Forst- und Holzsektors messen und beeinflussen lassen. Ziel des Projektes ist es somit, die deutsche Bundesregierung fachlich zu unterstützen. Wir wollen – basierend auf bestehenden Regelungen – Optionen für ein Landnutzungsregelwerk identifizieren, analysieren und bewerten, mit dem sich Emissionen berechnen und anrechnen lassen. Sie sollen für alle Vertragsstaaten unter dem neuen Klimaschutzabkommen annehmbar erscheinen. Die untersuchten Optionen müssen umweltinteger, technisch machbar und politisch umsetzbar sein. Sie müssen Anreize schaffen, bei der Landnutzung Kohlenstoffspeicher zu schützen und Kohlenstoffsenken zu fördern. Der vom Thünen-Institut für Holzforschung bearbeitete Teilaspekt konzentriert sich auf die Auswirkungen der stofflichen Holznutzung auf die Kohlenstoffbilanzen. Das Thünen-Institut für Waldökosysteme in Eberswalde bearbeitet den Projektteil zur Klimawirkung verschiedener Einbeziehungsoptionen der Waldnutzung von Industrieländern und das Thünen-Institut für Internationale Waldwirtschaft und Forstökonomie konzentriert sich innerhalb des Projektes auf die Auswirkungen auf Wälder in den Entwicklungsländern. Das Vorgehen ist eng mit aktuellen Entwicklungen unter den UNFCCC Verhandlungen verknüpft und greift sowohl offizielle Verhandlungsimpulse wie auch informelle Diskussionsinhalte auf. Neben der Auswertung von Verhandlungsstandpunkten der Vertragsstaaten und Veröffentlichungen relevanter Akteure, erstellen wir eigene Berechnungen zur potentiellen Emissionsentwicklung des Sektors ohne und mit neuem Klimaschutzabkommen. Auf dieser Basis sprechen wir Empfehlungen aus, wie das neue Klimaschutzabkommen auszugestalten sein könnte. Während für viele Industrieländer recht umfassende Emissionszeitreihen für die forstlichen Aktivitäten sowie die stoffliche Holzverwendung aus bestehenden Berichtspflichten (unter anderem dem Kyoto-Protokoll) vorliegen, ist dies für die Entwicklungsländer in der Regel nicht der Fall. Hier müssen vorhandene Daten zu Waldbestand und Waldentwicklung, so zum Beispiel von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO (FAO-FRA2010, FAOStat), genutzt werden, um mit bestehenden Berechnungsregeln zurückliegende und zukünftige Emissionen aus Entwaldung näherungsweise zu ermitteln.

mehr anzeigen weniger anzeigen

Fachgebiete

Ausführende Einrichtung

Institut für Holzforschung (TI-HF)

Erweiterte Suche