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Ursachen der Verringerung des Markgehaltes von Zuckerrüben und Auswirkung auf Menge und Qualität der Schnitzelerzeugung

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: AiF 14789 N
Laufzeit: 01.01.2006 - 31.12.2008
Fördersumme: 260.900 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Der Markgehalt von Zuckerrüben ist die Kenngröße zur Ermittlung des Schnitzelanfalls in der Zuckerfabrik. Der Preis für Trockenschnitzel lag im Jahr 2008 zwischen 120 und 220 €/t, der von Pressschnitzeln zwischen 5 und 25 €/t. Bei einer Erzeugungsmenge von 1,6 Mio. t Trockenschnitzeln und 1,4 Mio. t Pressschnitzeln pro Jahr in Deutschland ist die wirtschaftliche Bedeutung außerordentlich hoch. Die Bezahlung der Schnitzel erfolgte bisher über einen pauschalen Wert, der aus Untersuchungen des Markgehaltes aus den 1980er Jahren abgeleitet wurde, da es keine Routineanalyse gibt. Kalkulationen der Industrie für die letzten 10 bis 15 Jahre zeigten, dass der Pauschalwert nicht mehr zutreffend sein kann, da der Schnitzelanfall niedriger ist. Neueste Untersuchungen geben Hinweise darauf, dass der Markgehalt neuer Zuckerrübengenotypen mit 4 % der Frischmasse geringer sein könnte als von älteren (4 bis 5 %). Da Mark sich aus Zellwandbestandteilen zusammensetzt, wird die Ursache für die Verringerung des Markgehaltes in einer Änderung der Zellstrukturen vermutet. Entweder werden bei neuen Zuckerrübengenotypen weniger Kambiumringe gebildet oder die Zellen sind größer oder die Zellwände dünner geworden, so dass der Anteil an Cellulose, Hemicellulose und Pektinen geringer ist. Es ist denkbar, dass sich neben dem Gehalt auch die Zusammensetzung des Marks in Hinblick auf den Futterwert der Zuckerrübenschnitzel geändert hat. Umweltfaktoren (Stickstoffangebot, Wasserversorgung) können zu einer Veränderung des Zuckergehaltes und des Zellvolumens der Rübe führen und werden damit auch den Markgehalt beeinflussen. Es gab jedoch bislang keine Untersuchungen über den Einfluss von Genotyp, Umwelt und Anbaumaßnahmen auf den Markgehalt von Zuckerrüben. Auch über die Veränderung des Markgehaltes während der Vegetationsperiode gab es kaum aktuelle Daten. Diese sind jedoch Voraussetzung für eine möglichst präzise Vorausschätzung des Schnitzelanfalls im Herbst. Ziel des Forschungsvorhabens war es daher zu klären, (I) welche Faktoren den Markgehalt der Zuckerrübe beeinflussen, (II) welche Ursachen die Abweichungen zwischen geschätztem und tatsächlichem Schnitzelanfall haben, (III) welche Konsequenzen sich gegebenenfalls für den Futterwert der Schnitzel ergeben und (IV) ob es eine alternative Möglichkeit zur Vorausschätzung des Schnitzelanfalls gibt.

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