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Einsatz gepulster elektrischer Felder zur Verbesserung von Massentransportprozessen innerhalb fester biologischer Produkte am Beispiel der Behandlung von Rohpökelwaren

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: AiF 15460 N
Laufzeit: 01.01.2008 - 31.12.2010
Fördersumme: 544.750 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Massentransportprozesse stellen bei der Herstellung von Lebensmitteln oft einen geschwindigkeitsbestimmenden Schritt dar. Vielfach werden mechanische, enzymatische oder thermische Zellaufschlussverfahren eingesetzt. In den 1960er Jahren wurde erstmals die Anwendungsmöglichkeit gepulster elektrischer Felder (PEF, pulsed electric fields) als alternatives Verfahren beschrieben; der zugrundeliegende Mechanismus wird als Elektroporation bezeichnet und auf eine dielektrische Zerstörung der Zellmembran zurückgeführt. In den letzten Jahren wurden zahlreiche Anwendungen im Bereich der Lebensmitteltechnologie identifiziert, der überwiegende Anteil der Arbeiten befasst sich mit einer Behandlung von Fluiden oder förderfähigen Medien zur Erzielung eines Zellaufschlusses und Verbesserung von Massentransportprozessen wie Pressen, Extraktion oder Trocknen oder einer nicht-thermischen Inaktivierung von Mikroorganismen. Erste industrielle Umsetzungen konnten zur Behandlung von Fruchtmaischen und Haltbarmachung von Fruchtsäften erzielt werden. Eine Behandlung fester Produkte wurde nur in kleinem Umfang innerhalb von Wasserbädern oder Schwemmkanälen beschrieben, deren Verwendung jedoch verfahrenstechnische Nachteile aufweisen. Hierzu sind das Auslaugen intrazellulärer Bestandteile, die Aufnahme von Feuchtigkeit bei zu trocknenden Produkten und das Risiko einer mikrobiellen Kontamination zu rechnen. Rohpökelwaren werden durch Pökeln, Brennen, Trocknen/Reifen und ggf. Räuchern hergestellt. Je nach Pökelverfahren (Trocken/Nasspökelung) stellen die Diffusion des Pökelsalzgemisches in den Kern (Pökelbereitschaft) und des Wassers von Innen nach Aussen (Wasserabgabebereitschaft) die limitierenden Schritte dar. Ziel des Pökelns ist neben der Ausbildung typischer Aromen eine Umrötung und schnelle Stabilisierung der Rohware. Die Pökel- und Brennzeit kann je nach der Oberfläche der Produkte bis zu 6 Wochen betragen. Die Trocknung bzw. Räucherung findet in Klimarauchanlagen statt, die maximale Trocknungsgeschwindigkeit muss immer die Wasserabgabebereitschaft des Produk- AiF 15460 N 2 tes berücksichtigen, um die Bildung unerwünschter Beläge (Schimmelpilze/Hefen) oder die Ausbildung eines Trockenrandes zu vermeiden. Die Wasserverdunstung an der Oberfläche und die Wasserdiffusion beeinflussen die Trocknungsrate, gleichzeitig ist eine Kochsalzwanderung in den Kern gegeben. Je nach Produktart kommen unterschiedliche Reife- und Trocknungszeiten zum Einsatz, die Aromabildung erfolgt durch proteolytische und lipolytische Vorgänge und insbesondere im deutschsprachigen Raum durch Räuchern. Durch die Proteinspaltung erfolgt gleichzeitig eine Zartmachung des Produktes. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, die Anwendbarkeit gepulster elektrischer Felder (PEF) zur Behandlung fester Produkte am Beispiel der Beschleunigung der Verbesserung von Massentransportprozessen innerhalb von Rohschinken zu untersuchen. Dabei sollen die Auswirkungen des Verfahrens auf die Produktqualität und - sicherheit bewertet und Funktionsmuster unterschiedlicher Behandlungseinheiten realisiert bzw. eine praxistaugliche Pilotanlage erstellt werden.

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