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Bestimmung chemisch-analytischer und sensorischer Qualitätskriterien von ausgewählten frischen und tiefgefrorenen Gemüsearten

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: AiF 13373 N
Laufzeit: 01.01.2002 - 31.12.2005
Fördersumme: 239.950 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Systematische Untersuchungen mit aktuellen Vergleichsdaten über die Gehalte an sensorischen und ernährungsphysiologisch bedeutsamen Bestandteilen (z.B. Vitamin C, Folate) in frischem und in tiefgefrorenem Gemüse sind derzeit nicht verfügbar. Ziel des Forschungsvorhabens war es daher, diese Daten zu beschaffen. Durch die Verfolgung von sensorischen und ernährungsphysiologischen Parametern von nach standardisierter Garmethode zubereiteten Gemüsen im Verlaufe der Verarbeitung und/oder Lagerung von feldfrischem Gemüse sollte ein Überblick über die sensorische und ernährungsphysiologische Qualität verschiedener Gemüsearten nach unterschiedlich langen Lagerungszeiten erhalten werden. Die erzielten Ergebnisse sind für die Statusbestimmung von tiefgefrorenem Gemüse im Verhältnis zu feldfrischem Gemüse erforderlich und ermöglichen es der Industrie, mögliche Schwachstellen bei der Verarbeitung und/oder Lagerung zu erkennen. Forschungsergebnis: Es wurden grüne Erbsen, Bohnen, Spinat, Karotten und Rosenkohl sensorisch und chemischanalytisch untersucht. Mit einem geschulten Sensorikpanel wurden Profilprüfungen und Duo-Trio-Tests durchgeführt; weiterhin wurde mit der Free-Choice-Profiling-Methode die Verbraucherwahrnehmung ermittelt. Durch das Preference- Mapping konnten zusätzlich die Präferenzen dieser Konsumenten dargestellt werden. Bei den chemisch-analytischen Bestimmungen wurden der Gehalt an Vitamin C, Folsäure/ Folaten, bedeutenden Flavonolen (Quercetin und Kämpferol), die antioxidative Kapazität sowie der Carotin Gehalt bestimmt. Die Ergebnisse der sensorischen Untersuchungen zeigen, dass sich die Gemüsearten teilweise sehr unterschiedlich verhalten. Dabei ergaben sich bei Erbsen, Bohnen und Spinat teils deutliche Einbußen während der Lagerung bei 4 °C und 20 °C. Es ergaben sich meist nur wenige Unterschiede zwischen frischer Ware und Tiefkühlware (TK), während der Tiefkühllagerung waren jedoch teilweise viele Attribute von Veränderungen betroffen. Möhren und Rosenkohl hingegen erwiesen sich als außerordentlich gut lagerfähig bei 4 °C und 20 °C. Beim Vergleich von frischer Ware und Tiefkühlware gab es viele Unterschiede, während der Tiefkühllagerung waren auch hier viele Attribute von Veränderungen betroffen. Die Ergebnisse der Profilprüfungen wurden vom Verbraucher bestätigt, d.h. auch die Konsumenten waren in der Lage, Unterschiede zwischen den einzelnen Gemüseprodukten festzustellen. Zwischen den beiden Lagertemperaturen von - 18 °C und - 25 °C gab es keine signifikanten Veränderungen, die einen Trend ergeben hätten. Es kann also davon ausgegangen werden, dass eine niedrigere Lagertemperatur von - 25 °C keinen positiven Einfluss auf die sensorischen Eigenschaften hat. Vitamin-C-Mengen wurden in allen Stadien und allen Gemüsearten gemessen, Flavonole wurden in grünen Bohnen bestimmt, Folsäure in Spinat und Rosenkohl, Carotine in Karotten und Spinat und die antioxidative Kapazität wiederum in allen Gemüsearten. Die chemisch-analytischen Ergebnisse zeigten überwiegend die deutlichen Einbußen an wichtigen ernährungsphysiologischen Parameter, allen voran das Vitamin C in den bei 4 °C gelagerten und vor allem in den bei 20 °C gelagerten Produkten. Insgesamt zeigten sich verschiedene Parameter aber uneinheitlich im Verlauf und z.T. auch bei verschiedenen Gemüsearten. Das Tiefkühlgemüse weist zumeist ähnliche und z.T. auch deutlich bessere Stabilitäten während einer Lagerzeit von bis zu 24 Monaten im Vergleich mit 2 Wochen bei 4 °C bzw. 1 Woche bei 20 °C auf. Der Unterschied zwischen einer -18 °C-Lagerung und einer -25 °C-Lagerung war bei den unterschiedlichen untersuchten Parametern insgesamt nicht sehr deutlich ausgeprägt, es konnten hier z.T. lediglich tendenzielle Unterschiede gemessen werden. Um Zusammenhänge zwischen den ernährungsphysiologisch wichtigen und den sensorischen Parametern festzustellen, wurden die signifikanten sensorischen und chemisch-analytischen Daten mittels der Partial Least Squares Regression (PLS) miteinander korreliert. Durch die Korrelation stehen Daten zur Verfügung, die den Zusammenhang zwischen einzelnen Parametern als Frischemarker verdeutlichen.

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Fachgebiete

Ausführende Einrichtung

Institut für Lebensmittelchemie

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